Die Kartellbehörden der EU und Großbritanniens haben eine Untersuchung gegen Facebook eingeleitet. Im Zentrum der Ermittlung steht der Verdacht, Facebook könnte mit seiner Erhebung von Daten seiner Werbekunden dem Wettbewerb auf dem Werbemarkt geschadet haben. Facebook wurde in der Vergangenheit immer wieder ein schädlicher Einfluss auf den Wettbewerb vorgeworfen.
Gegen Facebook werden mehrere Verfahren wegen möglicher Kartellrechtsverstöße eingeleitet: Wie heute Vormittag aus Medienberichten hervorging, haben sowohl die Kartellbehörden der EU, wie auch von Großbritannien, heute offiziell die Einleitung einer formellen, kartellrechtlichen Prüfung des Zuckerberg-Konzerns eingeleitet.
Facebook soll den Werbekunden auf seiner Plattform geschadet haben
Im Kern geht es bei dieser Prüfung um die Frage, ob Facebook durch die Art, in der man die Daten seiner Werbekunden nutzt, diesen Kunden geschadet habe. Facebook soll die von seinen Werbekunden auf der Facebook- und Instagram-Plattform gesammelten Daten auch dazu genutzt haben, mit diesen Unternehmen auf weiteren Märkten zu konkurrieren, auf denen sie aktiv sind, hier zu nennen ist unter anderem der Bereich der Kleinanzeigen. Hier ist Facebook mit seinem eigenen Shopping-Angebot selbst zunehmend aktiv.
Kartellrechtsprüfungen der EU dauern für gewöhnlich Jahre und die Beklagten können zahlreiche aufschiebende Rechtsmittel einlegen, in Großbritannien führt eine solche Prüfung nach dem vollzogenen Brexit womöglich ein wenig schneller zu einer finalen Entscheidung. Gegen Amazon wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach ein ähnlicher Vorwurf erhoben, aktuell führt unter anderem das deutsche Bundeskartellamt daher eine entsprechende Untersuchung durch.