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Können Apple und Google ihre Stellung zu Cannabis-Apps beibehalten?

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Können Apple und Google ihre Stellung zu Cannabis-Apps beibehalten?

In den USA findet derzeit eine kleine Revolution statt. Ein Bundesstaat nach dem anderen legalisiert Cannabis. Der Handel blüht und das nicht nur offline. Auch im Internet bieten zahlreiche Firmen das modische Grünzeug zum Kauf an. Auf eigene Apps müssen sie dabei aber verzichten. Denn sowohl Apple als auch Konkurrent Google haben Apps zum Verkauf von Cannabis aus ihren jeweiligen Stores verbannt. Appelle der Cannabis-Industrie blieben bislang unbeachtet. Aber die soziale Akzeptanz des Cannabiskonsums in den USA steigt – und damit auch der Druck der Verbraucher auf die Tech-Konzerne, solche Apps freizugeben. Dürfen sich die Betreiber von Onlineshops für Cannabis Hoffnungen machen?

Aktuelle Regelung zu Cannabis

Wer im App Store nach Begriffen wie Cannabis sucht, erhält eine ganze Reihe von Treffern. Einige der Apps verraten ihren Nutzern, wo sie das nächste Marihuana-Geschäft finden. Andere geben Tipps für die Pflege von Cannabis-Pflanzen oder informieren über die besten Sorten. Von einem Verbot ist auf den ersten Blick also nicht viel zu spüren. Wer genauer hinsieht, merkt aber schnell: Es gibt keine App, mit der man Cannabis-Produkte kaufen kann. Keine der großen Dispensary-Ketten der USA, wie LivWell oder Med Men, ist mit einer eigenen App vertreten. Und auch europäische Online-Shops wie zamnesia.com/de, die Cannabissamen und Headshop-Produkte anbieten, verzichten auf eine App. Denn die Nutzung als Verkaufskanal ist durch die Geschäftsbedingungen von Apple ausgeschlossen. Ähnlich verhält es sich im Play Store von Google. Doch was sind die Gründe dafür?

Legalität von Cannabis-Lieferdiensten

Es ist zwar durchaus denkbar, dass Apple und Google den Verkauf von Cannabis aus Imagegründen unterbinden. In erster Linie dürften aber rechtliche Gründe hinter dieser Politik stecken. Denn auf nationaler Ebene ist Cannabis in den USA immer noch verboten. Unter anderem dürfen Banken daher keine Dienste für Unternehmen anbieten, die Cannabis verkaufen. Schon allein daraus ergeben sich Probleme für die Tech-Konzerne. Denn sie verdienen an der Abwicklung von Zahlungen über die Apps mit. Zudem stellt sich die Frage, inwiefern sie für Gesetzesverstöße der App-Anbieter haftbar wären. So ist es zum Beispiel denkbar, dass Cannabisprodukte in Bundesstaaten verschickt werden, wo noch keine Legalisierung stattgefunden hat. Das rechtliche Risiko lohnt sich für die Tech-Konzerne derzeit nicht. Das könnte sich aber durchaus ändern.

Gesetzesänderungen auf Bundesebene

Voraussetzung hierfür ist eine Änderung der Rechtslage auf Bundesebene. Und die kündigt sich langsam aber sicher an. Die meisten Beobachter rechnen zwar damit, dass es noch dauern wird, bis der Senat einer landesweiten Legalisierung zustimmt. Allerdings gibt es schon jetzt erste Schritte in diese Richtung. So verabschiedete das Repräsentantenhaus im April 2021 ein Gesetz, das Cannabis-Unternehmen Anschluss an das Finanzsystem gewähren soll. Wenn es in Kraft tritt, dürfen Banken Zahlungen von Cannabis-Unternehmen abwickeln. Das gilt allerdings nur für die Bundesstaaten, in denen der Verkauf von Cannabis legal ist. Aktuell liegt das Gesetz dem US-Senat vor. Dieser Schritt allein wird vermutlich nicht ausreichen, um die ablehnende Haltung gegenüber Cannabis bei Apple und Google zu verändern. Er ist aber möglicherweise der Vorbote weitreichenderer Veränderungen in Washington. Auf lange Sicht darf sich die Cannabis-Industrie also durchaus Hoffnungen machen.

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