Apple soll in Brasilien umgerechnet knapp zwei Millionen Euro Strafe zahlen, weil es das iPhone nicht länger mit einem Ladegerät im Lieferumfang an Kunden ausliefert. Verhängt worden ist die Strafe von einer brasilianischen Verbraucherschutzbehörde. Apple kann noch Rechtsmittel gegen den Bescheid einlegen. Würdet ihr Apple ebenfalls zu einer Strafzahlung verdonnern?
Apple soll in Brasilien eine Strafe in Höhe von umgerechnet rund 1,75 Millionen Euro zahlen. Verhängt worden ist dieses Bußgeld von der Procon-SP, einer bundesstaatlichen Behörde für die Stärkung von Verbraucherrechten im Bundesstaat sao Paulo. Hintergrund für diesen Bescheid ist Apples Entscheidung aus dem letzten Herbst, seinem iPhone grundsätzlich kein Ladegerät mehr beizulegen.
Dieser Schritt erfolgte zeitgleich zum Start des neuen iPhone 12, betraf aber auch alle anderen iPhone-Modelle. Die Behörde hatte daraufhin umgehend Apple kontaktiert und um Gespräche gebeten. Forderung der Procon-SP war, Geräte nur mit einem passenden Ladegerät in Verkehr zu bringen, wie wir in einer entsprechenden Meldung berichtet hatten.
Procon-SP: Apple muss brasilianisches Recht achten
Verschärft wird die Problematik noch dadurch, dass das iPhone 12 in Brasilien deutlich teurer ist als im Mutterland USA bei zugleich deutlich geringeren durchschnittlichen Einkommen. Grund dafür ist die im Zuge der Corona-Krise eingetretene drastische Abwertung der Landeswährung. Apple habe auf die Kontaktversuche der Procon-SP nicht reagiert, so die Behörde, daher wurde nun eine Strafe verhängt.
Es sei wichtig festzustellen, dass Apple gehalten ist, brasilianisches nationales Recht einzuhalten, so die Behörde in einer entsprechenden Stellungnahme. Apple hat die Möglichkeit, gegen den Bescheid Berufung vor Gericht einzulegen. Es ist nicht klar, ob man in Cupertino von dieser Möglichkeit Gebrauch machen wird.