Apple hat womöglich bald seine Führungsposition bei mobilen Podcasts verloren: Die Podcasts-App des iPhone-Konzerns war für viele Jahre die populärste Anwendung zur Wiedergabe von Podcasts, doch dann hat Apple vergessen, bei Zeiten für die Zukunft vorzusorgen.
Apples Podcasts-App ist nach wie vor ganz weit vorne bei der Wiedergabe von Podcasts auf mobilen Geräten. Obwohl man die App nur auf dem iPhone und iPad nutzen kann, hörten in der Vergangenheit die meisten Nutzer Podcasts über die App von Apple. Damit ist es aber wohl in diesem Jahr noch vorbei, das zeigen Ausblicke der Marktforscher von eMarketer. Danach nutzten im Jahr 2018 noch rund 34% der amerikanischen Hörer von Podcasts die Apple-App. Im Jahr 2021 wird dieser Marktanteil auf nur noch rund 21,8% gefallen sein. Die Führung dürfte Apple an seinen schärfsten Konkurrenten im Bereich des Musikstreamings verlieren.
Spotify überholt Apple mit Engagement und Investitionen
Obgleich mit deutlich tieferen Taschen ausgestattet, versäumte es Apple, rechtzeitig neue Märkte und Zielgruppen für seine Podcasts-App zu erschließen. Die App war und blieb stets die simple Plattform zur Auslieferung fremder Inhalte. Spotify dagegen, obgleich mit deutlich geringeren Finanzmitteln ausgestattet, investiert schon seit Jahren in Zukäufe kleinerer spezialisierter Startups und verlebt schon seit längerem zahlreiche, teils inzwischen Äußerst populäre Original-Podcasts, die exklusiv auf Spotify laufen.
Diese Investitionen machen sich nun bezahlt: In Bälde, so schätzt eMarketer, werden monatlich rund 28,2 Millionen amerikanische Nutzer Podcasts über Spotify hören, nur noch rund 28 Millionen Nutzer werden dagegen die App von Apple nutzen. Ob Apples sehr zögerliche Schritte hin zu eigenen Original-Podcasts, über die wir zuletzt berichtet haben, den Trend noch aufhalten können, ist mehr als fraglich.