Apple hat die Provision im App Store für viele Entwickler zuletzt um die Hälfte gekürzt. Während dies für die meisten Developer eine echte Erleichterung darstellt, tut Apple dieser Schritt kaum weh, wie sich nun zeigt. Zugleich konnte man einer wohl deutlich schmerzhafter ausgefallenen Regulierung seitens des Gesetzgebers möglicherweise noch einmal entgehen.
Apple hat die Provision auf Einnahmen aus dem App Store für viele Entwickler halbiert. Alle Developer, die mit ihren Apps im Jahr weniger als eine Million Dollar verdienen, können sich seit diesem Jahr für das Small Business-Programm von Apple anmelden, Apfellike.com berichtete. In der Folge müssen sie nur noch 15% statt zuvor 30% auf alle Einnahmen aus App-Käufen und In-App-Käufen an Apple abführen. Wie sich zuvor bereits gezeigt hatte, sind rund 99% aller Entwickler für die Teilnahme an diesem Programm qualifiziert.
Apple muss kaum Verluste durch geringere Provision fürchten
Apple hat mit diesem Schritt möglicherweise eine empfindliche staatliche Regulierung noch einmal verhindert: Da das Unternehmen zuletzt auch vermehrt von der Politik aufgrund einer drohenden Monopolbildung im App Store ins Visier genommen wurde, entschloss man sich, proaktiv eine Entschärfung der Abgaben vorzunehmen. Diese wurde so gestaltet, dass Apple kaum finanzielle Verluste hinnehmen muss, zitieren amerikanische Medienberichte nun Analysten der Marktforscher von Sensor Tower. Danach werden die Einnahmen von Apple aus dem App Store 2021 mit der Einführung der halbierten Abgaben nur um geschätzte 595 Millionen Dollar sinken. Zur Einordnung: Im Jahr 2021 werden sich die Einnahmen Apples im App Store auf geschätzt 21,7 Milliarden Dollar belaufen, der Verlust liegt also bei nur 2,7%.
Bei Google sieht es ähnlich aus: Auch im PlayStore werden die Einnahmen durch eine vergleichbare Reduzierung der Provision auf die Hälfte für rund 99% der Entwickler nur um rund 5% zurückgehen.