Facebook hat den noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump aus seinen Konten seiner sozialen Netzwerke ausgeschlossen. Damit reagierte der Zuckerberg-Konzern auf die gewalttätigen Proteste in Washington D.C., die wesentlich durch die Posts von Trump angefacht worden waren. Die Sperre gilt vorerst ohne zeitliche Limitierung.
Das soziale Netzwerk Facebook reagierte auf die jüngsten gewalttätigen Proteste in der amerikanischen Hauptstadt. Während der Kongress in Washington D.C. zur Wahl des neuen US-Präsidenten zusammengekommen war, zog ein marodierender Mob zum Kapitol und schaffte es schließlich, in die Parlamentsgebäude einzudringen. In der Folge mussten die Abgeordneten und Senatoren zeitweilig evakuiert und die Sitzung unterbrochen werden.
Die Proteste forderten überdies auch insgesamt vier Todesopfer. Ihnen vorausgegangen waren Aufrufe von Donald Trump in den sozialen Medien, der seine Anhänger zum Marsch auf das Kapitol aufgefordert und seine Vorwürfe einer manipulierten und „gestohlenen“ Wahl wiederholt hatte.
Facebook zieht die Reißleine
Dieses Verhalten ziele offensichtlich darauf ab, eine friedliche Amtsübergabe am 20. Januar zu untergraben, erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Man habe sich daher entschlossen, die Konten Trumps bis auf weiteres zu sperren. Dies gelte zunächst unbefristet, wenigstens aber bis zur Übergabe des Amtes am 20. Januar.
Gesperrt wurden die Konten auf Facebook und Instagram. Zuvor hatten bereits Facebook und Twitter 24-stündige Sperren verhängt und verschiedene Posts Trumps, die unwahre Tatsachenbehauptungen enthalten hatten, von den Plattformen entfernt. Im weiteren Verlauf des Abends hatte Trump zwar zum Gewaltverzicht aufgerufen, dies aber verbunden mit wiederholten Vorwürfen manipulierter Wahlen, was nicht zur Entspannung der Lage beigetragen hatte.