Kurz vor dem Jahreswechsel ist die Corona-Warn-App in Version 1.10.1 erschienen und bringt neben Fehlerbehebungen eine wichtige neue Funktion mit: Ein Kontakttagebuch.
Die deutsche App zur Coronavirus-Kontaktverfolgung hat kurz vor Ende des (ersten) Pandemiejahres mit einem integrierten Kontakttagebuch eine oft geforderte Funktion nachgerüstet. Unter anderem der Virologe Christian Drosten hat seit Sommer gefordert, dass alle Bürgerinnen und Bürger ein entsprechendes Tagebuch führen, um Gesundheitsämtern die Arbeit zu erleichtern und auch kurze Treffen oder Café-Besuche nicht zu vergessen.
Im Falle einer Infektion soll es eine entsprechende Auflistung Nutzerinnen und Nutzern erleichtern, ihre Kontakte des Tages einzutragen und schnell griffbereit zu haben. Der Zugang zur entsprechenden Funktion findet sich auf der Startseite der App. Im digitalen Kontakttagebuch können für die letzten 16 Tage Informationen zu Personen, die getroffen wurden, und Orten, die besucht worden sind, hinterlegt werden.
Das Eintragen ist dabei denkbar einfach: Nachdem eine Person oder einmal eingetragen wurde, taucht der Eintrag immer direkt bei der Auswahl eines Tages auf und muss dort nur noch angeklickt werden. Möchte man Personen oder Orte aus dem Gedächtnis der App entfernen und nicht nur wieder abwählen, ist das über den ersten Bildschirm des Kontakttagebuchs möglich. Am oberen Bildschirmrand verbergen sich hinter den drei Punkten verschiedene Optionen.
Sollte es bei einem Nutzer oder einer Nutzerin zu einer Infektion kommen, lässt sich die Liste der Kontakte mit nur einem Klick aus der App exportieren und beispielsweise per Mail verschicken – eine direkt Übermittlung an das zuständige Gesundheitsamt ist aktuell jedoch nicht möglich. Aus Datenschutz-Perspektive ist die neue Funktion unbedenklich: Die Daten werden, zumindest bis zum manuellen Export, lediglich lokal auf dem Handy gespeichert und nach 16 Tagen automatisch wieder gelöscht.
Aktuell ist es leider noch nicht möglich, bei einzelnen Personen Telefonnummern oder Mail-Adressen zu hinterlegen, das muss nach dem Export manuell erfolgen. Da die Daten sowieso lediglich lokal gespeichert werden, wäre diese Möglichkeit aus Datenschutz-Perspektive wohl kaum problematisch, würde aber bei einer noch schnelleren Weitergabe der Liste an die zuständigen Behörden deutlich helfen.