Apple wird in Brasilien wohl wieder ein Ladegerät in die Box des iPhones packen müssen. Eine brasilianische Verbraucherschutzbehörde sieht es als unzulässig an, dass Apple seine Smartphones seit kurzem ohne Ladegerät an die Kunden ausliefert. In Frankreich erlebte Apple erst kürzlich etwas ähnliches.
Apple muss möglicherweise schon bald dem iPhone wieder ein Ladegerät im Lieferumfang beilegen. Seit der Vorstellung des iPhone 12 hatte Apple das Netzteil nicht nur aus dem Lieferumfang des neuen iPhones gestrichen, sondern auch bei allen anderen im Lineup befindlichen Modellen aus der Box entfernt.
Die Verbraucherschutzbehörde im brasilianischen Bundesstatt São Paulo sieht hierin aber einen Verstoß gegen brasilianisches Verbraucherrecht. Das Unternehmen habe einen essenziellen Bestandteil des Produkts aus dem Lieferumfang entfernt, erklärte die Behörde in einer Pressemitteilung. Als die geänderte Produktkonfiguration bekannt wurde, habe man Apple Ende Oktober um eine Stellungnahme gebeten.
Apples Argumente waren nicht überzeugend
Apple erklärte daraufhin, wie es das zuvor auch schon öffentlich getan hatte, man wolle durch den Verzicht auf das Ladegerät und die EarPods-Kopfhörer einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten und die Umwelt schützen. Apple habe dieses Argument aber nicht überzeugend dargebracht, so die Behörden in São Paulo. Ihre Entscheidung wird nun von einem Aufsichtsgremium geprüft, aber auch die brasilianische Bundesregierung neigt dazu, Apple das Ladegerät im Lieferumfang vorzuschreiben. Vor kurzem war in Frankreich etwas ähnliches passiert: Das Unternehmen muss dort daher nun wieder die kabelgebundenen EarPods dem iPhone beilegen, Apfellike.com berichtete. Französisches Recht verbietet es, Smartphones ohne Kopfhörer oder Freisprecheinrichtungen im Lieferumfang in Verkehr zu bringen. In dieser Meldung zeigen wir euch, was Apple aus dieser Vorgabe gemacht hat.