Gerade in Zeiten des Homeoffice nutzen noch einmal mehr Menschen ihren Drucker daheim und verbrauchen entsprechend Druckertinte und Druckerpatronen. Doch wohin mit den leeren Patronen, dürfen diese einfach über den Hausmüll entsorgt werden, oder gibt es eine umweltfreundlichere nachhaltige Alternative? Wie funktioniert beispielsweise das Modell des TONERDUMPING-Shops, von welchem man immer wieder hört? Wir möchten diesen Fragen auf den Grund gehen und euch über die Gesetzeslage sowie die Möglichkeiten, die eine nachhaltige Entsorgung mit sich bringt, aufklären.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz und die Pflicht der Verbraucher
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) oder wie es komplett ausgeschrieben heißt, das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen, wurde im Jahr 1994 ins Leben gerufen, mit dem Ziel natürliche Ressourcen zu schonen und Abfälle die anfallen umweltverträglich zu bewirtschaften. Zwei Paragraphen in diesem Gesetz verdeutlichen die Bedeutung in Bezug auf Druckerpatronen und die korrekte Entsorgung oder Wiederverwendung.
§7 Die Grundpflichten der Kreislaufwirtschaft
Sowohl die Erzeuger von Abfall auch die Besitzer des Mülls sind dazu von Gesetz wegen verpflichtet diesen zu verwerten. Die Verwertung ist dem Beseitigen von Müll immer vorzuziehen, soweit es technisch eben möglich und wirtschaftlich umsetzbar ist muss dieser Paragraph erfüllt werden.
§9 Das Getrennthalten von Abfällen zur Verwertung
Abfälle sind getrennt zu lagern und zu auch zu verwerten, wenn sie unter § 7 fallen.
Kommen wir also zur anfänglichen Frage, ob leere Toner Patronen im Hausmüll entsorgt werden dürfen.
Die oben genannten Paragraphen besagen, dass der Besitzer von Müll, und darunter fallen auch leere Druckerpatronen, dazu verpflichtet ist, diesen an Dienstleister weiterzugeben, die sich auf das Recyceln von Patronen spezialisiert haben. Gibt man die Patronen einfach in den Restmüll, obwohl sie wie die meisten der namenhaften Herstellern, wieder befüllt werden können, der macht sich strafbar und muss mit teils hohen Bußgeldern rechnen.
Drohenden Bußgelder bei unsachgemäßer Entsorgung
Natürlich trifft auch hier im Hausgebrauch der Satz zu, wo es keinen Richter gibt, da wird auch nichts angeklagt. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass im Falle des Entdeckens durchaus Bußgelder drohen können und die sind nicht zu unterschätzen. Bundesweit gibt es keine einheitliche Regelung, so zahlt man in Baden-Württemberg zwischen 50 und 100 €, in Bremen können es bei mehreren Verstößen schon mal bis zu 2500 € werden. Um sicher zu sein, sollte man sich nach einer Alternative umsehen und hier kommen Firmen ins Spiel, die für das Leergut sogar noch einen Pauschbetrag zahlen. Weitere Möglichkeiten sind:
- der Wertstoffhof
- der Hersteller, dieser nimmt leere Patronen und Kartuschen zurück
So werden Patronen und Druckerkartuschen recycelt
Nach sachgemäßer Entleerung und Reinigung können die Patronen erneut mit hochwertiger Tinte befüllt werden und sind bereit für den nächsten Einsatz. Das vermeidet zum einen unnötigen Müll, zum anderen werden Ressourcen eingespart, die man für die Herstellung einer neuen Patrone aufwenden müsste. Und das kann sich auch für den eigenen Geldbeutel lohnen. Bis zu 20 € kann man für leere Kartuschen bekommen und auch Patronen bringen bis zu 4,50 € pro Stück. Mit TONERDUMPING-Tinte kann man teilweise über 85% bares Geld sparen, dies ist natürlich abhängig vom konkreten Drucker-Modell. Für das Recycling-Verfahren eigenen sich jedoch nur originale Kartuschen und Patronen, unsachgemäß wieder befüllte Patronen lassen sich nicht sachgemäß reinigen und wiederverwerten.