Apple möchte offenbar die Lieferkette ein wenig umstrukturieren. Die Folge könnte sein, dass man weniger von internationalen Konflikten abhängig wird. So könnte ein iPhone, das von Anfang bis Ende nur in China und nur für den chinesischen Markt gefertigt wird, politisch motivierten Strafzöllen entgehen.
Apple ermutigt weiter verschiedene Hersteller, einige strukturelle Änderungen an der Lieferkette vorzunehmen. Wie zuletzt ein Bericht der Fachzeitschrift Digitimes verdeutlicht hatte, planen die beiden chinesischen Zulieferer Luxshare und Lens Technology aggressive Schritte, um taiwanische Standorte in China zu übernehmen. Luxshare war bis jetzt vor allem für die Fertigung der AirPods bekannt, hatte aber kürzlich den Plan gefasst, auch in die iPhone-Fabrikation einzusteigen, wie wir zuvor in einer weiteren Meldung berichtet hatten.
Ein iPhone aus China für China
Luxshare hatte einen Standort in China von dem Fertiger Wistron übernommen, der vor allem günstigere iPhone-Modelle fertigt und sich zuletzt verstärkt auf seine Aktivitäten in Indien und die dortigen Standorte konzentriert hat. Wenn Apple es schafft, ein iPhone nicht nur in China endmontieren zu lassen, was aktuell vor allem von den beiden großen Zulieferern Foxconn und Pegatron erledigt wird, sondern die gesamte Produktion nebst Herstellung aller benötigten Komponenten ebenfalls im Land stattfindet, wäre man unabhängig von etwaigen weiteren Strafzöllen, die im Zuge des Handelskonflikts zwischen den USA und China in Zukunft womöglich noch verhängt werden könnten. Diese könnten sich auf die Gewinnmarge von Apple und schlussendlich auch auf den Endkundenpreis auswirken. Um solchen Problemen zu entgehen, hatte Apple auch bereits Teile der Fertigung aus China nach Vietnam verlagert, wie wir zuvor berichtet hatten. Diese Maßnahmen lassen sich jedoch nicht von heute auf morgen abschließen.