Der robustere Datenschutz unter iOS 14 ist vielen Werbeverbänden ein Dorn im Auge. In einigen von ihnen sind Google und Facebook organisiert. Sie kritisieren, dass Apple die Nutzer durch eine neue Anfrage nach der Erlaubnis für Nutzer-Tracking Verschecken könnte.
Apple macht sich erneut zum Anwalt des Datenschutzes und wird dafür harsch kritisiert. Unter iOS 14 müssen Apps die Erlaubnis einholen, das Verhalten des Nutzers auch App-übergreifend zu überwachen. Dieses Verhalten muss die App in einer angezeigten Erklärung auch darlegen, ähnlich wie es aktuell auch schon mit der Erlaubnis zur Nutzung der Ortungsdienste der Fall ist.
Insgesamt 16 europäische Werbeverbände aus Europa – in vielen von ihnen sind auch die großen Akteure Google und Facebook organisiert – haben nun nach Agenturberichten Apple für diese neue Vorgabe kritisiert. Diese sei nicht kompatibel mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung, argumentieren die Verbände ironischerweise.
Hintergrund ist, dass die Apps laut geltendem europäischen Recht ihrerseits ebenfalls eine Erlaubnis des Nutzers für App- und Website-Tracking einholen müssen, nun würde der Nutzer also zweimal eine solche Anfrage erhalten.
Werbebranche fürchtet zunehmende Ablehnung von Tracking durch Nutzer
Nun befürchten die Branchenvertreter, durch die neue Anfrage würden zahlreiche Nutzer abgeschreckt und in der Folge ihre Zustimmung zum Tracking nicht mehr erteilen. Dieses Tracking sei aber ein inhärenter Bestandteil der Geschäftsgrundlage und eine zunehmende Ablehnung würde sich geschäftsschädigend auswirken. Apple indes hat die Veröffentlichung eines Tools angekündigt, das Nutzerdaten für Werbetreibende zur Verfügung stellt. Es löst die Abfrage nicht aus, liefert allerdings auch keine personenbezogenen, sondern nur anonymisierten Daten, die für die Werbetreibenden weniger nützlich sind.