Als Steve Jobs, seinerzeit Geschäftsführer von Apple, 2007 das erste iPhone der Öffentlichkeit vorstellte, ahnte selbst dieser Visionär nicht, wie erfolgreich das Produkt sein würde. Das iPhone legte den Grundstein zur allgemeinen Verbreitung der Smartphones. Bis heute brachte Apple 25 verschiedene Modelle heraus und produzierte weltweit mehr als 2,2 Milliarden (!) iPhones. Vom ersten bis zum aktuellsten Modell gehörten iPhones immer zu den beliebtesten Smartphones. Das momentane Flaggschiff der Serie, das iPhone 11 Pro Max, kostet je nach Version weit über 1.000 €. Da fragt sich so mancher Käufer, ob sich dafür eine Handyversicherung lohnt.
Was ist eine iPhone Versicherung?
Diese Versicherung ist eine spezielle Versicherung, die nur für Geräte von Apple abgeschlossen wird. Es handelt sich um eine technische Versicherung, die jeweils nur für ein iPhone gilt. Diese Versicherung ergänzt den Schutz der Hausratsversicherung, weil sie mobile Geräte häufig nicht deckt. Bei der iPhone Versicherung sind dagegen die häufigsten Schäden am Gerät versichert. Experten nennen das eine Allgefahr-Versicherung. Nur Risiken, die im Vertrag ausdrücklich ausgeschlossen sind, werden nicht versichert.
Welche Schäden sind versichert?
In der Rangliste der Schäden ganz oben stehen:
- Displayschäden durch Sturz
Das ist der häufigste Schaden überhaupt, weil das iPhone schnell aus der Hand rutschen kann. Eine Displayreparatur kann mehrere Hundert Euro kosten.
- Wasserschäden
Sie passieren fast so häufig wie Bruchschäden. Selbst wasserdichte Modelle können beschädigt werden, wenn sie in tiefes Wasser oder Meerwasser fallen.
- Brandschäden
Immer wieder kommt es vor, dass Ladegeräte oder Akkus Feuer fangen. Oft wird der Schaden durch Geräte verursacht, die kein original Apple Produkt sind.
- Schäden durch Überspannung oder Kurzschluss
So etwas kann beim Laden passieren, wenn das Stromnetz veraltet ist, wie es oft in ärmeren Ländern der Fall ist.
- Bedienfehler
Durch falsche Bedienung kann das iPhone beschädigt werden.
- Vandalismus und Sabotage
Wenn Unbefugte das iPhone an sich nehmen und es absichtlich beschädigen.
- Diebstahl und Raub
Bei Kriminellen stehen iPhones hoch im Kurs, weil sie wertvoll sind und schnell zu Geld gemacht werden können. Der Diebstahlschutz ersetzt dem Eigentümer des iPhones entweder den Wert des Smartphones oder er erhält ein Ersatzgerät derselben Kategorie.
Welche Schäden sind nicht versichert?
- Vergessen oder Verlieren
Das betrachtet die Versicherung als grobe Fahrlässigkeit und leistet keinen Ersatz. Wird das iPhone gestohlen oder geraubt wird der Schaden nur anerkannt, wenn eine Kopie der Strafanzeige bei der Polizei eingereicht wird.
- Unautorisiertes Öffnen oder Reparatur
Wird das Handy von Laien geöffnet, beispielsweise um den Akku auszutauschen, verweigert die Versicherung die Kostenübernahme bei Folgeschäden.
- Schäden durch Viren oder andere schädliche Programme
Der Versicherungsschutz gilt nur für Schäden an der Hardware. Gelöschte Daten muss der Besitzer auf eigene Kosten wiederherstellen lassen.
- Schadensfälle, die durch andere Versicherungen gedeckt werden
Dazu gehören beispielsweise Hersteller- und Händlergarantie oder Verlust durch Einbruchdiebstahl in der Wohnung (Hausratsversicherung ist zuständig).
Die Vorteile der iPhone Versicherung
- Zumindest für teure Modelle ist die Versicherung relativ preisgünstig.
- Kunden können aus einer Vielzahl von Anbietern wählen.
- Die Versicherung übernimmt auch Schäden, die durch eigenes Verschulden (Leichtsinn) verursacht wurden. Selbst Schäden durch Dritte sind versichert.
Die Nachteile der iPhone Versicherung
- Für günstige Modelle ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Versicherung nicht zufriedenstellend.
- Diebstahlschutz ist nur gegen Zuschlag erhältlich, Verlust durch Vergessen oder Verlieren (der ziemlich häufig vorkommt) ist überhaupt nicht versichert.
- Die Laufzeit der Verträge ist oft zu lang. Oft wird sie sogar automatisch verlängert.
Wann lohnt sich eine iPhone Versicherung?
Zur Beantwortung dieser Frage muss der Eigentümer des iPhones die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Ein entscheidender Faktor ist der Wert des iPhones. Wenn es sich um ein teures Modell handelt, zum Beispiel das iPhone 11 Pro Max mit einem Neuwert von mehr als 1.000 €, macht eine Versicherung Sinn, weil Beschädigung oder Verlust des Smartphones einen erheblichen finanziellen Schaden verursachen würde. Die Notwendigkeit wird noch verstärkt, wenn das iPhone zusammen mit einem Mobilfunkvertrag gekauft wurde. Der hat in der Regel eine Laufzeit von 2 Jahren. Eine vorfristige Kündigung ist nicht möglich. Die Gebühren müssen Monat für Monat bezahlt werden, auch wenn das iPhone gestohlen wurde oder nicht mehr repariert werden kann.
Anders bei einem günstigen Modell, beispielsweise das iPhone 7. Diese Geräte kosten um die 250 €. Eine Reparatur kann bei dem Gerät aus eigener Tasche bezahlt werden. Selbst wenn es gestohlen werden würde, hielte sich der finanzielle Verlust in Grenzen.
Was muss beim Abschluss einer solchen Versicherung beachtet werden?
Käufer sollten den Abschluss so einer Versicherung nicht übereilen. Viele Handyshops oder Elektronikmärkte bieten solche Versicherungen gleich in Kombination mit dem Kaufvertrag an.
Es wäre ein Fehler, auf das Angebot einzugehen, weil vor Ort die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Fakt ist, dass Kunden nach dem Kauf mehrere Monate lang Zeit haben, für ihr iPhone eine Versicherung abzuschließen. Auf einem unabhängigen Vergleichsportal können sie die verschiedenen Angebote auf einen Blick miteinander vergleichen und sich für das beste Angebot entscheiden.
Die Laufzeit des Vertrags sollte nur ein Jahr, maximal 2 Jahre (ebenso lange wie der Mobilfunkvertrag) betragen. Längere Laufzeiten machen wegen des rasch sinkenden Zeitwerts keinen Sinn. Eine Selbstbeteiligung sollte 30 € nicht übersteigen.
Was tun im Schadensfall?
Vorbeugend muss die IMEI Nummer des iPhones notiert werden. Die wird von Polizei und Versicherung zur Bearbeitung des Falls benötigt. Das beschädigte iPhone muss zur Beweisaufnahme fotografiert werden. Ein Schaden oder Verlust muss so rasch wie möglich gemeldet werden. Dazu ist die Hotline der Versicherung in erster Linie da. Aus dem Ausland kann der Schaden auch per E-Mail gemeldet werden. Auf Verlangen der Versicherung hat der Versicherungsnehmer das Smartphone zur Untersuchung einzusenden. Der Kassenbon oder eine Rechnung sowie bei Diebstahl das Aktenzeichen der Polizei sind ebenfalls erforderlich. Reparaturen dürfen nur in Shops oder Werkstätten erfolgen, die von Apple anerkannt sind. Lässt sich das iPhone nicht mehr reparieren oder ist verloren, kann es sein, dass die Versicherung ein Ersatzhandy zur Verfügung stellt. Auf dieses Gerät geht dann die Versicherung über.
Unser Fazit
Ob sich eine iPhone Versicherung lohnt oder nicht, muss jeder Käufer eines solchen Smartphones selbst entscheiden. Dazu ist es jedoch notwendig, sich so gut wie möglich zu informieren, um eine auf fundierten Kriterien beruhende Wahl treffen zu können. In manchen Fällen ist eine iPhone Versicherung sinnvoll, in anderen dagegen nicht. Die Basis der Wahl bildet ein unabhängiger Vergleich verschiedener Angebote.