Apple muss sich einer Klage in den USA stellen, bei der es um irreführende Unternehmenskommunikation in Bezug auf die iPhone-Verkäufe geht. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die aufkommende Schwäche der iPhone-Verkäufe in China Anfang letzten Jahres verschwiegen zu haben.
Eine Klage gegen Apple ist nun von der US-Bezirksrichterin Yvonne Gonzalez Rogers zugelassen worden. Sie bezieht sich auf eine irreführende Unternehmenskommunikation des Konzerns und zwar im Rahmen des Analystengesprächs nach Verkündung der Quartalszahlen im Herbst 2018, das berichtete die Agentur Reuters. Damals hatten Tim Cook und Co. von einem starken Start des iPhone Xs und iPhone XR gesprochen.
Im darauffolgenden Frühjahr musste Apple allerdings eine Gewinnwarnung aussprechen, weil das Chinageschäft deutlich an Fahrt verloren hatte. Anfang 2019 war das iPhone-Geschäft weltweit rückläufig, wie wir damals wiederholt berichtet hatten. Die mangelnde Kauflust der chinesischen Konsumenten trafen Apple allerdings besonders schwer.
Apples Kommunikation war nicht plausibel
Die Richterin sah es als erwiesen an, dass Apple zum Zeitpunkt des Conference Calls im Herbst 2018 von der beginnenden Schwäche der Verkäufe des neuen iPhone-Modells in China gewusst haben muss. Nur wenige Tage später hatte das Unternehmen seine Produktionsbestellungen deutlich zusammengestrichen. Als die Gewinnwarnung im Frühling 2019 ausgesprochen wurde, führte das zu einem umgehenden Einbruch an den Finanzmärkten. die Apple-Aktie rutschte um rund 10% ab und vernichtete geschätzte 75 Milliarden Dollar Unternehmenswerte.
Geklagt hatte die staatliche Rentenkasse der Arbeitnehmer von Rhode Island. Die Richterin hat allerdings nur die Klage zugelassen, damit ist das Hauptsacheverfahren noch anhängig.