Apple zahlt eine Millionenschwere Geldstrafe, um einen lange schwelenden Rechtsstreit beizulegen. Er betrifft eine Sammelklage aus Kalifornien, mit der sich Kläger dagegen gewehrt hatten, Facetime seit 2014 nicht mehr unter iOS 6 nutzen zu können.
Apple möchte einen bereits lange laufenden Gerichtsprozess nun durch Zahlung einer Strafe beilegen. Das Unternehmen wird laut berichten aus Branchenkreisen 18 Millionen Dollar zahlen, damit die Sammelklage, die zuletzt vor einem Gericht in Kalifornien verhandelt wurde, endlich vom Tisch ist. Sie befasste sich mit einer Änderung am Videochatdienst Facetime, die Apple bereits vor sechs Jahren vorgenommen hatte. Diese bewirkte, dass Facetime nicht mehr unter iOS 6 zu benutzen war.
Apple sperrte iOS 6-Nutzer aus Facetime aus, um Geld zu sparen
Tatsächlich dreht sich das ganze um einen weiteren Versuch Apples, sich aus Rechtsstreitigkeiten herauszuwinden. Als das Unternehmen 2010 Facetime eingeführt hatte, waren zwei verschiedene Verbindungsmethoden in Gebrauch. Die eine Methode war eine Peer-to-Peer-Verbindung, bei der zwei iPhones direkt miteinander Verbindung aufnahmen. Schon bald kamen Patentklagen auf, die Apple dazu zwangen, einen alternativen Ansatz zu nutzen, bei dem ein zwischengeschalteter Server die Verbindungen abwickelte. Zwischenzeitlich entwickelte Apple eine weitere Peer-to-Peer-Methode für Facetime, die ab iOS 7 zum Einsatz kam. Im April 2014 schaltete Apple die verbliebene Serverbasierte Umsetzung ab, was zufolge hatte, dass Nutzer unter iOS 6 Facetime nicht länger nutzen konnten.
Um Geld zu sparen, habe Apple in Kauf genommen, Nutzer zum Update auf iOS 7 zu zwingen, so die Kläger.