Das Land steuert auf eine Ausgangssperre zu, immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause – oder schauen Netflix zur Zerstreuung. Doch Netflix dreht am Bild. Der Grund: Die EU fürchtet um das Internet.
Die Corona-Krise wird nicht nur für Menschen und generell die Gesellschaft von Tag zu Tag mehr zu einer Zerreißprobe, sondern auch für das Internet. Da das öffentliche Leben weitgehend brachliegt, versuchen sich immer mehr Menschen mit gestreamten Serien und Filmen abzulenken. Das hat Folgen: Der Datenverkehr in den Netzen ist in den letzten Tagen regelrecht explodiert. In der Schweiz kam es dadurch bereits schon zu zeitweiligen Stabilitätsproblemen, die Provider konnten allerdings zügig Nachsteuern und seitdem läuft wieder alles rund. Die Telekom ist sich ihrer Netzstabilität offenbar sehr sicher, denn sie verschenkte erst gestern zehn GB zusätzliches Datenvolumen an alle Kunden, Apfellike.com berichtete. Dennoch, die EU macht sich Sorgen um die Stabilität der Netze und so bat EU-Binnenkommissar Thierry Breton Netflix darum, die Netze zu entlasten, was man dort auch umgehend tat.
Netflix drosselt Bandbreite der Videostreams
In einem von Agenturen bestätigten Schritt erklärte Netflix nun, man werde an der Auslieferung der gestreamten Filme und Serien Änderungen vornehmen. Dadurch werde der Datenverbrauch durch die Videostreams um 25% gesenkt.
„[…] Netflix has decided to begin reducing bit rates across all our streams in Europe for 30 days. We estimate that this will reduce Netflix traffic on European networks by around 25 percent while also ensuring a good quality service for our members.“ #COVID19 #coronavirus
— Henning Dorstewitz (@HenningD) March 19, 2020
Der einzelne Nutzer wird davon im besten Fall gar nichts bemerken, zeigte sich ein Netflix-Sprecher auf Twitter zuversichtlich. Man wolle die Qualität für die Kunden so hoch wie möglich halten.