Applechef Tim Cook ist hinsichtlich der Auswirkungen des Corona-Virus auf Apple und seine Produktionsketten urplötzlich wieder voller Zuversicht. Er glaube, es komme schon bald wieder alles in Ordnung. Angesichts der jüngsten Entwicklungen wirkt diese Unbekümmertheit reichlich irritierend.
Apples CEO Tim Cook geht nicht von einer anhaltenden Belastung Apples durch den Corona-Virus aus. In einem Interview sprach der Applechef kürzlich über die Auswirkungen des sich in China, aber auch in anderen Ländern, darunter Deutschland, weiter rasch ausbreitenden neuartigen Atemwegserreger. Er rechne nicht mit anhaltenden Problemen, teilte Cook einem staunenden Publikum mit. Tatsächlich normalisierten sich die Zustände von Tag zu Tag mehr.
China bekommt das Virus langsam unter Kontrolle
Man müsse nur einen Blick auf die Zahlen werfen – damit meint Cook die Zahlen der Neuinfektionen – dann werde klar, dass die chinesischen Behörden die Ausbreitung der Lungenkrankheit langsam unter Kontrolle brächten. Zudem verwies er darauf, dass Apple in verschiedenen Ländern iPhones bauen lasse. Apple sei gar nicht so von China abhängig, wie so oft behauptet wird, so Cook. „Das iPhone wird rund um die Welt gebaut.“
Das stimmt zwar einerseits, tatsächlich gibt es ausgedehnte iPhone-Produktionen etwa auch in Indien, andererseits werden in den Fabriken außerhalb Chinas in der Hauptsache ältere, günstigere und einfacher zu fertigende Modelle hergestellt. Die Kapazitäten zur Fertigung der aktuellen Top-Modelle wie iPhone 11 oder iPhone 11 Pro außerhalb Chinas sind begrenzt. Und auch Cook Aussage, man beziehe viele Schlüsselkomponenten auch aus anderen Ländern wie etwa den USA, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass eben auch viele Schlüsselkomponenten in China gefertigt werden. Eben aufgrund dieser Zusammenhänge hat Apple zuletzt auch eine Gewinnwarnung für das laufende Quartal aussprechen müssen. Die Apple-Aktie ging daraufhin in einen steilen, noch immer anhaltenden Sinkflug über.