Die Sparkasse hat offenbar kein Interesse mehr daran, ihre eigene Lösung für Smartphonezahlungen am iPhone gegen Apple Pay in Stellung zu bringen, hierfür hätte die Bankengruppe Zugang zum NFC-Chip gebraucht, wofür sie jahrelang gestritten hatte. Zuletzt trat zwar ein neues Gesetz in Kraft, dass Dritten den Zugang zum NFC-Chip erlaubt, doch jetzt hat die Sparkasse keine Lust mehr.
Die Sparkassen werden vorerst nicht mit ihrer Mobile Payment-Lösung auf dem iPhone antreten: Der Bankenverband gehörte zu den lautesten Streitern für eine Öffnung des NFC-Chips im iPhone. Apple verweigerte sich diesem Ansinnen lange mit ‚Verweis auf die Sicherheit und natürlich auch, um sein eigenes, auf Transaktionsgebühren basierendes Produkt Apple Pay zu schützen, doch zumindest in Deutschland musste Apple sich schließlich geschlagen geben.
Vor einigen Wochen berichteten wir darüber, dass eine neue gesetzliche Bestimmung in einer Nacht- und Nebelaktion durch Bundestag und Bundesrat gebracht wurde, die Apple dazu verpflichtet, den NFC-Chip auch weiteren Wettbewerbern zugänglich zu machen.
Sparkassen sind nicht mehr interessiert
Da verwundert es zunächst doch, was ein Sprecher des Sparkasseverbandes nun dem Magazin Finance Vorward auf die Frage antwortete, wann die Sparkassen bei Apple eine Nutzung des NFC-Chips beantragen wollen: „Mir liegt keine Information darüber vor, dass ein solcher Antrag gestellt wurde“
Der Grund dafür dürfte einerseits im extrem erfolgreichen Start von Apple Pay bei den Sparkassen zu finden sein: Dem Vernehmen nach hatten nach zehn Tagen schon 200.000 Kunden Apple Pay aktiviert. Andererseits darf Apple nach dem neuen Gesetz eine angemessene Gebühr für den Zugang zum NFC-Chip erheben und Voraussetzungen für eine sichere Nutzung definieren, was das Unternehmen wahrscheinlich bis zur Neige ausreizen würde.
Vor diesem Hintergrund überlässt man das iPhone wohl Apple Pay.