Apple soll die Produzenten der Serien für Apple TV+ zu einer chinafreundlichen Gestaltung der Folgen gedrängt haben. Diese Information ist wenig nach dem Bekanntwerden des Eingriffs in den App Store in Hongkong auf Betreiben der chinesischen Regierung für Apple wenig positiv.
Apple gerät in der Causa China weiter in die Kritik. Das Unternehmen soll die Produzenten der Apple-Originals für Apple TV+ dazu aufgefordert haben, negativen Darstellungen von China nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen. Hintergrund dieser Politik ist die Befürchtung, dass die Apple TV+-Inhalte in China ebenso schnell wieder vom Bildschirm verschwinden könnten, wie es damals mit dem iTunes Store und iBooks in China der Fall war. Diese beiden Dienste durften 2016 gerade einmal ein halbes Jahr lang laufen, bevor Apple sie wieder offline nehmen musste.
Befehl von ganz oben
Wie es weiter heißt, sei die Order, China mit allzu kritischen Darstellungen nicht zu verärgern, direkt von Apple-Manager Eddy Cue gekommen, der für die Inhalte bei Apple verantwortlich ist. Dieses Vorgehen habe in Hollywood aber niemanden ernstlich erstaunt: „‚Dies ist nicht ungewöhnlich. Sie müssen das so hinnehmen, wenn sie auf diesem Markt mitspielen möchten und sie wollen dort mitspielen, wer will das nicht?“ zitiert buzzFeed News einen Produzenten, der nicht im Auftrag von Apple arbeitet.
Apple steht zuletzt ohnehin aufgrund eines zu China-freundlichen Verhaltens in der Kritik. Unlängst hatte das Unternehmen eine App aus dem App Store gelöscht, mit der sich Hongkonger Bürger über die Bewegungen der Polizei informieren konnten. In dem Stadtstaat protestieren aktuell viele Bürger gegen eine zunehmende Einflussnahme Chinas auf Politik und Gesellschaft.
Applechef Tim Cook rechtfertigte diesen Schritt lapidar mit der Notwendigkeit, lokale Gesetze zu befolgen.