Kaum ein Service lässt sich heutzutage online nutzen, ohne dass wir dem Betreiber dafür Daten überlassen. Die AGB werden bei der Registrierung in vielen Fällen ohne sie zu lesen leichtfertig akzeptiert und so befähigen wir die jeweiligen Unternehmen unsere Daten zu speichern bzw. während der Nutzung des Angebots weiter welche zu sammeln. Oft genug ging dieses Thema schon durch die Presse. Die gängige Erklärung hierzu lautet in etwa so:”Man bezahlt zwar nicht direkt für den Service. Ganz kostenlos ist er jedoch dennoch nicht. Man bezahlt mit seinen Daten.”.
Ob das für den Einzelnen nun problematisch erscheint sei dahingestellt, Fakt ist jedoch, dass das Sammeln von Daten für im Internet agierende Konzerne immer bedeutender wird um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Profit langfristig steigern zu können. Dabei hängt das Sammeln von Daten in erster Linie mit dem Ziel der absolut auf den Kunden zugeschnittenen Werbung und Präsentation von Angeboten zusammen. Denn wo früher der analoge Katalog noch einheitlich in allen Briefkästen gelandet ist, gibt es durch das Internet und die digitale Welt geradezu unbegrenzte Möglichkeiten der individuell abgestimmten Werbung.
Paradebespiel Google
Das beste Beispiel und Vorreiter in diesem Bereich ist Google. Denn das US-amerikanische Unternehmen arbeitet stetig an Verbesserungen in genau diesem Feld. Das Potenzial solcher gezielten Maßnahmen ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Denn wo früher noch Anzeigen verteilt wurden, die bei einem Großteil der Menschen kaum von Interesse waren, bekommt man heute im Internet in vielen Fällen Werbung eingespielt, die zumindest die eigenen Interessen berührt. Das Verhältnis von der Anzahl der angezeigten Werbung zu der Zahl der Aufrufe der Website des Werbetreibenden lässt sich so aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch weiter steigern.
Und genau an diesem Punkt kommt das Sammeln von Daten ins Spiel. Denn ohne Informationen über den Kunden zu kennen kann schließlich auch kaum zielgerichtet Werbung geschaltet werden. Hier spielen also z.B. die Altersgruppe und der Wohnort eine entscheidende Rolle. Aber auch das Kaufverhalten auf der Website selbst wird mitunter genauestens analysiert. Besonders bekannt für diese Methode ist Amazon. Im Laufe der Zeit lernt der Algorithmus den Kunden durch dessen Verhalten auf der Website immer besser kennen und kann so z.B. die Angebote auf der Startseite individuell optimieren, um möglichst den Umsatz zu steigern.
Kein Wunder also, dass sich aus diesem Bedarf an Daten mittlerweile auch ein eigener Zweig an Unternehmen gebildet hat, die Services in genau diesem Bereich anbieten. Denn der Bedarf ist so groß wie noch nie und wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mutmaßlich weiterhin stark ansteigen.