Apple bringt einen neuen Komfortdienst mit iOS 13: Nutzer werden ihn vermutlich bald zu schätzen wissen, Diensteanbieter und Netzpolitiker weniger. Die Rede ist von „Anmelden mit Apple“.
Auf der Keynote am Montag hat Apple neben neuen Versionen von iOS, macOS, watchOS und tvOS und neuer Hardware auch einige andere Neuerungen vorgestellt, eine davon ist der neue Dienst „Anmelden mit Apple“.
Er ermöglicht es ebenso schnell und bequem, sich bei einem Service anzumelden, wie es derzeit etwa mit der Anmeldung über Facebook, Google oder Twitter möglich ist.
Die meisten von uns werden sich sicher schon einmal auf diesem Wege bei einem neuen Dienst ein Konto erstellt haben. Wirklich glücklich sind viele unterbewusst mit diesem Feature nicht, denn hier wird recht offensichtlich Bequemlichkeit mit Privatsphäre erkauft. Apple setzt dem nun einen neuen Dienst entgegen, er soll die Bequemlichkeit bewahren, aber die Privatsphäre retten.
Apple bläst zum Sturm auf Anmeldedienste von Facebook und co.
„Anmelden mit Apple“ funktioniert im Grunde wie die Gegenstücke von Facebook und den anderen Anbietern der sogenannten Single-Signon-Dienste, erweitert um die Unterstützung von Face ID. Neu ist aber etwa, dass der Nutzer frei bestimmen kann, welche Daten der Anbieter, bei dem er sich registrieren möchte, von ihm erhält. Möchte er ihm etwa seine eigene E-Mail-Adresse nicht mitteilen, erzeugt Apple eine Wegwerf-Adresse, über die die Nachrichten des Anbieters an den Kunden weitergeleitet werden. Der Kunde kann diese Adresse jederzeit verwerfen, spätestens aber geschieht das bei der Abmeldung von dem jeweiligen Dienst.
Jetzt schon laufen Anbieter vergleichbarer Dienste Sturm zum Widerstand gegen die neue Funktion auf, die ihre Geschäftsmodelle bedroht und die basieren ganz maßgeblich darauf, möglichst viele Daten von Nutzern zu sammeln.
Auch in Deutschland und Europa sind inzwischen unter anderem mit Verimi und NetID erste Anbieter solcher Anmeldefunktionen angetreten, sie haben bislang keine nennenswerte Verbreitung vorzuweisen und wären wohl auch ohne „Anmelden mit Apple“ umgehend wieder von der Bildfläche verschwunden.
Der Nutzer aber profitiert bei Apple von einer datensparsam umgesetzten Komfortfunktion, die zum Glück ab iOS 13 überall dort verpflichtend angeboten werden muss, wo sich Kunden auch mit Facebook und co. anmelden können.