Apple ermahnt Entwickler, deren Apps die Nutzer ohne deren Wissen ausspionieren. Das sind wie es scheint eine ganze Menge und einige von ihnen sind auf Millionen iPhones installiert. Ob die Spitzelei aber durch die Ermahnung ein Ende hat, ist fraglich.
Apples Richtlinien für den App Store spricht eigentlich eine recht klare Sprache: Entwickler dürfen keine Nutzerdaten sammeln, ohne den Nutzer darüber zu informieren und dessen ausdrückliche Zustimmung einzuholen. Genau das passiert aber häufig nicht, notierte das Tech-Portal TechCrunch unlängst in einem recht beunruhigenden Bericht. Viele populäre Apps, darunter etwa Anwendungen wie Expedia, sammeln jede Menge Nutzerdaten von den iPhones, auf denen sie laufen. Möglich wird das durch in die Apps eingebettete Analysetools, wie sie unter anderem die israelische Firma Glassbox anbietet. Diese ermöglichen es, jede Nutzereingabe und auch alle Bildschirminhalte in einer App aufzuzeichnen und an den Entwickler beziehungsweise Anbieter zu übermitteln.
Apple drängt auf Einhaltung der Regeln
Das hat etwa dazu geführt, dass die Fluglinie Air Canada rund 20.000 Datensätze verlor, die zum Teil auch sensible Daten wie Kreditkartennummern enthielten. Air Canada räumte den Zwischenfall ein, verwies aber gleichzeitig auf seine Politik, alle Daten zu sammeln, die dabei helfen, eine problemlose Reise für die Passagiere zu gewährleisten, ob die betroffenen Passagiere dadurch beruhigt werden konnten, steht allerdings dahin.
Tools dieser Art sind auch unter Android weit verbreitet, im App Store sind deren Nutzung aber enge Grenzen gesetzt.
Daher erhält in diesen Tagen nun jeder Entwickler eine E-Mail, in der Apple ihn auf das Fehlverhalten hinweist und auf die Einhaltung der Richtlinien für Entwickler im App Store für iOS hinweist. Gegenüber TechCrunch betonte Apple, der Schutz der Privatsphäre im Apple-Ökosystem genieße höchste Priorität.
Angesichts der Millionen von App im App Store ist es aber zweifelhaft, ob es je gelingen kann, alle Falschspieler zu entlarven.