Er soll vertrauliche Firmenunterlagen genutzt haben, um sich selbst zu bereichern: Die US-Börsenaufsicht erhebt Anklage gegen Gene Levoff, einen früheren Top-Anwalt bei Apple.
Die amerikanischeBörsenaufsicht hat Anklage gegen Gene Levoff erhoben. Er war bis Herbst 2018 einer von Apples Firmenanwälten und stand an der Spitze der juristischen Truppen des Unternehmens. Levoff leitete die Abteilung Wirtschaftsrecht. In dieser Position hatte er auch die Aufsicht über die Einhaltung der firmeninternen Regeln, zu denen es auch gehört, keine Insidergeschäfte an der Börse zu tätigen. Das ist besonders ironisch, da Levoff offenbar genau das getan hat. Zwischen 2015 und 2016 soll er insgesamt dreimal interne Unternehmensdaten genutzt haben, um seine Aktien von Apple zu verkaufen beziehungsweise sein Depot neu aufzufüllen. Zu den hierzu genutzten Informationen zählen etwa noch nicht veröffentlichte iPhone-Verkaufszahlen oder Quartalsergebnisse, die Apple den Investoren noch nicht mitgeteilt hatte, wie das Handelsblatt berichtet.
Gewinne in sechsstelliger Höhe
Apple hat für all seine Mitarbeiter eine Sperrfrist vorgesehen, innerhalb derer sie von ihrem Wissen nicht profitieren dürfen. Diese hat der Anwalt verletzt. Darüber hinaus ist Insiderhandel auch von Gesetzeswegen verboten. Im September 2018 drängte Apple – warum auch immer – Levoff schließlich, das Unternehmen zu verlassen. Er hatte zuvor lange Jahre für Apple gearbeitet und unter anderem das Geschäft des Konzerns in Vietnam mit aufgebaut. Durch seinen Insiderhandel hat er, wie es heißt, rund 380.000 Dollar verdient. Viel Spaß wird er nun nicht mehr daran haben.