Apple soll es bundesweit verboten werden, das iPhone zu verkaufen, so hätte es zumindest gern Qualcomm. Für Apple, aber auch den Einzelhandel wäre das jetzt in der Weihnachtszeit sehr ungemütlich, ob es dazu kommt, ist aber noch unklar.
Der Chiphersteller Qualcomm gibt keine Ruhe: Zuerst hatte er mit Apple in China einen derben Patentkonflikt angezettelt, bei dem man Apple vorwarf, einige Patente, die die Darstellungen auf einem Touchscreen betreffen, mit dem iPhone verletzt zu haben. Apple hatte daraufhin iOS 12.1.2 in Umlauf gebracht, sogar gleich zweimal, und dabei in der Version, die an chinesische iPhones gegeben wurde, die Animation beim Schließen von Apps im App-Switcher leicht verändert.
Ob das ausreicht, ist noch unklar, Qualcomm bestreitet das nämlich. Doch inzwischen hat der Konflikt auch Deutschland erreicht. Das LG München befand nämlich gestern, Apple verletze auch Patente, die die Stromsparfunktionen von Modems beschreiben und verhängte ein Verkaufsverbot für einige iPhones, apfellike.com berichtete. Das reicht Qualcomm aber noch nicht aus.
Qualcomm fordert bundesweites Verkaufsverbot
Der Verkaufsstopp des iPhone 8 und iPhone 7 wurde von Apple einstweilen in den eigenen Retail-Stores in Deutschland ausgesetzt, das Urteil ist aber ohnehin noch nicht rechtskräftig, da Apple Berufung eingelegt hat. Qualcomm könnte aber eine Durchsetzung erwirken, wenn es gut 600 Millionen Euro an Sicherheiten hinterlegt, was in den nächsten Tagen passieren könnte.
Und bei Qualcomm liest man das Urteil aus München ohnehin anders:
Danach lasse sich daraus ein generelles Verkaufsverbot für alle iPhones ableiten und zwar bundesweit und im gesamten Einzelhandel. Dann wäre auch der Onlinehandel und Partner wie Gravis betroffen.
Ob ein solch massiver Verkaufsstopp tatsächlich vollzogen wird, bleibt aber unklar.