Google geht gegen die von der EU-Kommission verhängte Milliardenstrafe vor. Diese bezog sich auf einen angenommenen Wettbewerbsverstoß Googles bei mobilen Betriebssystemen und der Suche. Ein Ausgang des Streits ist schwer abzusehen.
Google hat erwartungsgemäß und entsprechend seiner eigenen Ankündigung eine Beschwerde gegen die vor einigen Monaten von der EU-Kommission verhängte Strafzahlung auf den Weg gebracht, wie Agenturen heute berichteten.
Die Kommission hatte die rekordverdächtige Summe von 4,34 Milliarden Euro verhängt, nachdem sie eine lange andauernde Überprüfung durchgeführt hatte. Sie war dabei zu dem Schluss gekommen, dass Google in zwei Bereichen den Wettbewerb verzerrt: Sowohl bei mobilen Betriebssystemen als auch der Websuche sei Google zu dominant geworden.
Insbesondere störte die Kommission, dass Google die Android-Lizenznehmer zwingt, die eigenen Apps inklusive der Google-Suche auf Android-Smartphones zu installieren.
Google argumentiert mit Vorteilen für Verbraucher
Naturgemäß sieht Google das vollkommen anders, wobei dessen Argumentation etwas am Kern der Sache vorbei geht. Google führte schon vor Monaten aus, durch sein Engagement mit Android habe sich die Vielfalt im Endgerätemarkt vervielfacht, was zwar einerseits stimmt, jedoch unberücksichtigt lässt, dass durch das Quasi-Oligopol aus iOS und Android mehrere vielversprechende Betriebssysteme für Mobilgeräte faktisch eliminiert wurden.
Ferner führt man bei Google verbraucherfreundlichere, weil niedrigere Preise an und deutet damit schlecht versteckt mit dem Finger in Richtung Apple, wo die Gerätepreise Jahr für Jahr immer neuen Höhen entgegenstreben.
Kaum anzunehmen, dass diese Argumentation bei der Kommission verfängt. Unklar ist aber, wie lange die Auseinandersetzung am Europäischen Gerichtshof letztlich dauern wird.
Bis zu einer endgültigen Klärung könnten noch Jahre vergehen.