Android steht zwar im Verdacht, die Nutzer auszuspionieren, Schwarz auf Weiß sieht man das aber nur selten. Eine neue Studie vergleicht nun die Datensammelei von iOS und Android und kommt zu eindeutigen Ergebnissen.
iOS und Android unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Benutzeroberfläche. Schon lange tobt ein Glaubenskrieg über die Ausrichtungen der Plattformen, der mit harten Bandagen geführt wird. Während Apple Preistreiberei vorgeworfen wird, kann es aber auch immer wieder einen fast schon vorbildlichen Umgang mit Nutzerdaten für sich reklamieren. Googles Android läuft dagegen auch auf günstigsten Smartphones, doch die Nutzer zahlen dafür mit ihren wertvollen Daten.
Eine jüngst vorgelegte Studie, die im Auftrag der Branchenvereinigung Digital Context Next durchgeführt worden war, hat nun ganz konkret aufgezeigt, wie sich die beiden großen Mobilbetriebssystem am Markt in punkto Nutzerdaten verhalten.
Darin bestätigt sich leider, dass die Vorurteile gegen Google eben keine Vorurteile sind. Android schickt haufenweise Daten an Google und belastet damit ganz nebenbei auch das Datenvolumen der Nutzer.
So viel telefoniert Android nachhause
Wie sich gezeigt hat, nimmt ein Android-Smartphone in einer Stunde rund 42 mal Kontakt zu Google-Servern auf, um Daten zu übertragen. Immerhin 35% dieser Übertragungen enthalten Standortdaten. Diese werden auch dann übermittelt, wenn Nutzer die Standortdienste ausschaltet, wie kürzlich bekannt wurde. Das führt aktuell zu Reibereien mit den Aufsichtsbehörden.
google verheimlicht die fortdauernde Übermittlung von Standortdaten nicht explizit, es hat nur versäumt, die Möglichkeit zur Deaktivierung der Funktion an einem Ort zentral zusammenzufassen. Wer alle Übertragungen abstellen will, muss mehrere Menüs aufsuchen, wie Google bestätigt hat, kann dies aber tun.
iOS sammelt nicht so viele Standortdaten
Dennoch, ein iPhone ist weniger mitteilsam. Während Android mit seinen zahlreichen Übermittlungen rund 130 MB Datenvolumen im Monat benötigt, verbraucht iOS deutlich weniger. Dennoch, auch hier gehen fast 19 Megabyte im Monat durch die Leitung.
Allerdings sind nur 1% der üb ertragenen Daten Standortdaten und das Handy kommuniziert auch nur etwas mehr als viermal die Stunde mit Apple.
Das exzessive Sammeln von Daten hat aber auch gewisse Vorzüge: Google kennt seine Nutzer wesentlich besser als Apple, was auch dazu führen mag, dass sie bessere Empfehlungen bekommen.