Gleich zwei mobile Bezahldienste gehen in Deutschland an den Start: Garmin und die Fidor-Bank wollen es wissen. Wird Apple Pay damit in eine Ecke gedrängt, noch bevor es offiziell startet?
In Deutschland ist Mobile Payment nach wie vor eine Nischenlösung und viele Beobachter glauben, dies werde auch so bleiben. Zu kritisch sei der deutsche Verbraucher gegenüber der drahtlosen Zahlung an der Kasse eingestellt.
Die EC-Karte hat sich inzwischen durchgesetzt, damit war es das aber auch schon fast. Kreditkarten verbreiten sich nur langsam, mobiles Bezahlen ist eine Seltenheit und viele Deutsche greifen weiterhin am liebsten zum Bargeld. Diese rückwärtsgewandte Einstellung der Verbraucher könnte auch den beiden Diensten zum Verhängnis werden, die jetzt in Deutschland an den Start gehen.
Der Navigationsgerätehersteller Garmin, der unlängst erst durch die Abwicklung der Traditionsmarke Navigon Schlagzeilen gemacht hatte, versucht sich nun an etwas neuem: Garmin Pay, ein neuer Bezahldienst, soll mit einigen seiner Fitness-Smartwatches genutzt werden können. Unterstützt werden zum Start etwa die vivoactive 3, die vivoactivee Music, die Forerunner 645 und Forerunner 645 Music.
Benötigt wird zur Nutzung von Garmin Pay allerdings die Bezahl-App Vimpay. In dieser müssen Nutzer Garmin Pay aktivieren, worauf ihnen eine virtuelle Prepaid-Mastercard erstellt wird.
Diese müssen sie dann in der Garmin Connect-App hinterlegen und von ihrem Girokonto per Überweisung aufladen.
Klingt kompliziert, ist es auch, aber einmal eingerichtet können Kunden theoretisch an allen NFC-fähigen Kassen mit Mastercard-Akzeptanz bezahlen.
Mit Mastercard arbeitet auch Fidor Pay, der neue Bezahldienst der Fidor-Bank.
Dieser setzt ein Girokonto bei der Bank voraus.
Apple Pay unter Druck?
Apple hat seinen Bezahldienst noch nicht in Deutschland eingeführt und derzeit bezweifeln viele Beobachter, dass es je dazu kommt.
Doch falls doch, sähe sich Apple dann einem bereits erschlossenen und kaum noch durchdringbaren Markt gegenüber?
Diese Frage lässt sich schwer beantworten. Bislang blieben alle Versuche, mobiles Bezahlen in Deutschland populär zu machen, wenig avancierte Insellösungen und da ist die Hartleibigkeit des deutschen Marktes.
Ob die beiden neuen Bezahldienste mehr Begeisterung bei den Verbrauchern wecken können als ihre Vorgänger, muss sich noch zeigen.