Wer WhatsApp nutzt, macht sich strafbar, jedenfalls wenn er die App auf seine Kontakte zugreifen lässt. So sieht es zumindest der Thüringer Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse. Ob nun die Nutzer scharenweise den Messenger deinstallieren, ist allerdings fraglich. Wie steht’s mit euch?
WhatsApp und seine Datenschutzpraktiken sind schon immer umstritten gewesen. Besonders im skeptischen Deutschland musste der Dienst immer wieder harschen Gegenwind hinnehmen. Das bezog sich zumeist auf die Praxis der Facebook-Tochter. Die darf ihre Daten etwa nicht so ohne weiteres mit Facebook abgleichen. In Frankreich und auch hier hat sich diese Rechtsauffassung inzwischen durchgesetzt, ohne dass sich das bislang auf die Praxis ausgewirkt hätte.
Nun aber könnten sich auch Nutzer in zwielichtige Aktivitäten verstricken, behauptet der Datenschutzbeauftragte Thüringens Lutz Hasse.
Nutzer verhalten sich gesetzwidrig
Wie er in seinem jüngsten Tätigkeitsbericht ausführte, verstoßen 99% der WhatsApp-Nutzer gegen geltendes Recht. Sie tun das, weil sie WhatsApp erlauben, auf ihre Kontakte zuzugreifen.
Diese hätten dazu in aller Regel aber nicht ihre Einwilligung gegeben.
Auch früher gab es bereits Spekulationen über mögliche Abmahnungen von WhatsApp-Nutzern, bislang sind aber keine Fälle bekannt geworden.
Vieles spricht dafür, dass sich das auch nicht ändert.
Der Zugriff auf die Kontakte ist eine zentrale Funktion fast aller Messenger.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der deutsche Gesetzgeber hieran viel ändert.
Weiter kritisiert der Datenschützer den Einsatz von WhatsApp an Schulen, das verstoße ebenfalls gegen das Gesetz, aufgrund der Übermittlung und Speicherung von Daten in den USA.
Bestellungen in Apotheken, die via WhatsApp abgesetzt werden und damit Menschen den Alltag erleichtern, sind auch nicht ok, wegen der personenbezogenen Daten, die etwa ein Medikamentenrezept betreffen könnten.
Kein gutes Haar lässt der eifrige Streiter an dem erfolgreichen Messenger: Werdet ihr nun WhatsApp deinstallieren?