Als Apple das iPad im Frühjahr 2010 vorgestellt hat, war es ein Tablet, das zum Lesen und für sonstige Unterhaltung taugen sollte. Davon ist mittlerweile nicht mehr viel übrig, denn die Hersteller wollen mittlerweile ihre Tablets als neuen Laptop verkaufen. Aber sind die Geräte überhaupt schon soweit?
Tablets schränken sich künstlich ein
Das iPad und auch seine Android-Kollegen haben es momentan schwer. Das, was die Nutzer damit machen möchten – primär ein bisschen surfen, ein bisschen Videos und vielleicht auch ein bisschen WLAN-Hotspot -, braucht nicht umbedingt ein jährliches Update. Dafür sind die Geräte zu ausgereift und die Hardware ist zu leistungsfähig. Also versucht man es mit einer anderen Masche: Die Tablets sollen ein Ersatz für den Laptop sein.
Das jedoch ist nicht ganz einfach, denn die Geräte wurden anders entwickelt. Nicht umsonst hat Apple eine spezielle Version von iOS verwendet und nicht etwa macOS – und die Androiden verwenden Android, das ebenfalls ein mobiles Betriebssystem ist. Klar: Theoretisch gibt es für so ziemlich alles eine App und theoretisch kann man auch eine Tastatur anschließen (etwa via Bluetooth). Praktisch laufen Tablets den Laptops aber in Sachen Multitasking noch hinterher und die „ausgewachsenen“ Programme bieten ebenfalls mehr Möglichkeiten als die mobilen Vertreter.
Da war doch noch was…
Es gibt aber auch noch einen dritten Player und der heißt Windows. Microsoft hat seit Windows 8 versucht, das Desktop-Betriebssystem so umzubauen, dass es auch auf Tablets läuft. Die Idee aus Redmond: Convertibles mit derselben Plattform. So kommt es, dass das Surface sowohl ein Laptop als auch ein Tablet ist – bei Bedarf kann die Tastatur abgenommen werden. Ein Überblick von Verivox zeigt, welche Geräte es gibt und was ihre Vor- und Nachteile sind.
Beispielsweise ist es bei Windows gleichzeitig ein Vor- und Nachteil, dass Microsoft diesen Weg gegangen ist. Während Windows im Grunde genommen plattformunabhängig ist, hat sich Intels x86-Architektur auf dem PC durchgesetzt. Mobile Geräte verwenden aber eher ARM-Prozessoren, entsprechend bekommt man mit Windows RT (die ARM-Version) nur eine halbherzige Lösung, was Programme angeht. Denn die universellen „modernen Apps“ sind ähnlich beschränkt wie bei iOS oder Android und die ausgewachsenen Windows-Programme laufen nicht.
Doch selbst wenn ein Intel-Prozessor zur Verfügung steht, hat Windows einen kleinen Nachteil: Der klassische Desktop und die Touch-Oberfläche wollen sich nicht so richtig vertragen, weil der Desktop größtenteils auf eine Maus-Bedienung optimiert ist. Microsoft versucht das seit Windows 10 in den Griff zu bekommen, allerdings muss man dazusagen, dass die Redmonder da auch ziemlich spät auf der Party aufgeschlagen sind.