Was läuft im Musikgeschäft falsch? Dieser Frage widmete sich nun Apple Music-Manager Jimmy Iovine un kommt zu einem für Spotify vernichtenden Fazit.
Es dürfte bei allen Unternehmen auf wenig Begeisterung stoßen, wie Jimmy Iovine das Musikbusiness analysiert. Dabei tut er dies aus einer sehr komfortablen Position heraus, denn sein Brötchengeber ist nicht von der Problematik betroffen, die er da so mitleidlos skizziert. Und diese ist: Mit Streaming kann man kein Geld verdienen. Da solle man sich nur Spotify anschauen, das es nach fast zehn Jahren im Geschäft noch immer noch keinen Gewinn zu machen. Es steht im ständigen Bestreben, die Gewinne durch zahlende Abonnenten nicht durch die immensen Lizenzkosten auffressen zu lassen. Für Unternehmen wie Apple sei das kein Problem.
Wer nur Streaming hat, verdient kein Geld
Streaming, so Jimmy Iovine weiter, sei nämlich eine Sache, mit der sich kaum Geld verdienen lasse, jedenfalls nicht, so lange es noch kostenlose Angebote wie die Basisversion von Spotify oder YouTube gibt. Wer die Wahl hat und dann vielleicht noch arbeitslos ist, wie wird er sich wohl entscheiden, fragt der Manager. Überhaupt seien alle Unternehmen in Schwierigkeiten, die nur im Streaminggeschäft aktiv sind. Diese können ihre hohen Kosten nicht durch Einnahmen aus anderen Geschäftsfeldern abfedern, trifft er den Nagel auf den Kopf. Das trifft in der Hauptsache auf Marktführer Spotify, aber auch auf Dienste wie Deezer zu. Netflix überzeuge durch seine Exklusivserien, das könne man in der Musik nicht machen. Dort habe heute jeder alles und wenn Amazon sich morgen einfallen lassen sollte, Amazon Music Unlimited für acht Dollar anzubieten, schauen Spotify und co. irgendwann in die Röhre, so Iovine. Alles in allem ein lesenswertes Gespräch für eine ruhige Minute.