China ist wichtig für Apple. Und wie könnte Cupertino das Geschäft im Reich der Mitte noch etwas ankurbeln? Zum Beispiel, indem es einen Homescreen für den chinesischen Staatschef reservieren würde, um sich so die Gunst Pekings zu sichern, empfiehlt Reporter ohne Grenzen.
Apple erweist sich ein Mal mehr der chinesischen Regierung hörig und hat unlängst zahlreiche VPN-Apps, die unter anderem anonymes und verschlüsseltes Surfen erlauben, aus dem chinesischen App Store entfernt. Eine Schande ist das, die Journalisten, Blogger und Internetaktivisten in China in Gefahr bringe, erklärte die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen. Und weil man dort wohl ahnt, dass jeder Protest gegen Apples Firmenpolitik vergebens sein wird, übergießt man Apple mit beißendem Spott.
Ein staatlicher App Store
Die Reportervereinigung hat fünf Tipps zusammengestellt, mit denen Apple das Chinageschäft weiter beflügeln könne. so könne man etwa einen App Store nur für staatliche Apps einrichten, das beendet schlagartig das Thema der Zensur.
Wenn Apple schon dabei ist, könne es auch gleich eine Datenweitergabe an die Nachrichtendienste und Organe der Staatspartei in alle iPhones implementieren, denn was ist die Partei anderes als Familie?
In wenigen Wochen tritt der 19. Kongress der kommunistischen Partei zusammen. Ein eigens für den Staatspräsidenten reservierter Homescreen wäre da sicher eine angemessene Geste.
Und schließlich könne Apple noch Apple Watches an Blogger, Journalisten und Menschenrechtler verteilen, die derzeit in China im Gefängnis sitzen. Diese könnten dann deren Gesundheitsdaten live ins Netz streamen.
Apple hat bereits mehrfach erklärt, wie wichtig das Chinageschäft für das Unternehmen ist. Neben Indien ist China der stärkste Wachstumsmarkt. Daher ist nicht anzunehmen, dass Cupertino den Weg Googles gehen könnte und künftig auf Aspekte der Menschenrechte chinesischer Bürger Rücksicht nimmt.