Der Konflikt zwischen Qualcomm und Apple eskaliert weiter. Nun möchte Qualcomm einen Einfuhrstopp von iPhones in die USA durchsetzen, mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.
Apple und Qualcomm rangeln bereits geraume Zeit um Patentfragen und strittige Lizenzzahlungen, die Apple an den Chiphersteller leisten soll. Apple sieht diese als völlig überhöht and und klagte jüngst gegen den Chipspezialisten. Im gleichen Zug stellte es die Zahlungen für Lizenzen, von denen es angibt, sie seien für die eigenen Produkte überflüssig, ein.
Qualcomm hat nun offenbar die Absicht bei der ITC, der US-Aufsichtsbehörde für Außenhandel, einen Einfuhrstopp für das in Asien gefertigte iPhone erwirken zu wollen, das berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen.
Qualcomm in der Defensive
Für Qualcomm geht es im Streit mit Apple um viel. Setzt Cupertino sich durch, könnte das einem Präzedenzfall gleichkommen und Nacharmer auf den Plan rufen, allein der Ausfall der Zahlungen von Apple wirkt sich bereits auf Qualcomms Gewinnprognose aus. Das Geschäftsmodell von Qualcomm ist indes generell unter Druck. Es wurde bereits von Wettbewerbsbehörden in Südkorea, China, den USA und Europa zu Strafzahlungen verurteilt respektive verklagt. Ob ein Einfuhrstopp für iPhones sich allerdings durchsetzen lässt, ist mehr als fraglich. Es dürfte hier eine Ablenkung- und Verzögerungstaktik zum Tragen kommen. Eine Ausweitung der Offensive auf deutsche und britische Gerichte seitens Qualcomm ist nicht auszuschließen. Apple setzt aktuell auf Chips von Qualcomm und Intel. Vor dem iPhone 7 war Qualcomm Apples exklusiver Zulieferer für Modems.