Die Arbeitszustände bei Apple lassen zu wünschen übrig, und das nicht nur bei Zulieferern wie Foxconn. Dies enthüllte die ehemalige Mitarbeiterin des Europa-Hauptquartiers, Daniela Kickl, in ihrem Buch „Apple intern – Drei Jahre in der Europa-Zentrale des Technologie-Multis“.
Die Erwartungen der Informatikerin, die voller Vorfreude ihren Job beim Technologieriesen antrat, seien schnell enttäuscht worden. Statt Offenheit für neue Ideen soll sie Überwachung erfahren haben. Die Arbeit mit Kunden habe ihr Spaß gemacht, jedoch sei alles darüber hinaus auf längere Sicht unerträglich gewesen. Für die Wienerin existierte Kreativität bei Apple nur auf dem Papier. Die Mitarbeiter seien durch verschiedenste Vorschriften, wie etwa Klozeiten, beschränkt und überwacht worden. Diese Restriktionen verursachten ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrem direkten Vorgesetzten und ihrem Arbeitgeber, berichtet die Autorin. Diese Maßnahmen und das schlechte Arbeitsklima sollen sich auch stark auf das Privatleben der Wienerin ausgewirkt haben. Das ging sogar soweit, dass sie unter Schlafstörungen und Depressionen litt.
Neben all der Kritik honoriert Kickl jedoch auch die Erfolge von Apple:“Ich habe dieses Buch im tiefen Respekt vor den Leistungen von Apple als innovatives Unternehmen geschrieben.“ Sie ergänzt allerdings:
Doch wir müssen uns gegen Arbeitsbedingungen wehren, die sich immer unmenschlicher anfühlen und die in immer mehr Unternehmen zum System werden. Wir müssen etwas sagen. Sonst übernehmen tatsächlich bald Maschinen die Macht über uns Menschen.