Der Chef der amerikanischen Bundespolizei hat ein denkwürdiges Interview im US-Fernsehsender CNN gegeben. Dabei erklärte er, völlige Privatsphäre gebe es in den USA nicht.
Es könnte eines dieser Statements werden, an die sich die Menschen noch nach Jahren erinnern. So wie die Kanzlerin vor Jahren mit dem „Neuland“ quasi Internetgeschichte schrieb, hat nun FBI-Direktor James Comey in einem Interview bei CNN erklärt, „absolute Privatsphäre gibt es in den USA nicht.“ Kommunikation, ganz gleich welcher Art, finde nie außerhalb der Reichweite der Justiz statt. Seine Position zu wirksamer Verschlüsselung muss wohl mit keinem weiteren Wort erklärt werden.
Nichts ist heilig
Die Vorstellungen, die sich James Comey von einer Sicherheit nach FBI-Art macht, sind umfassend. Er schreckt vor nichts zurück: Weder die anwaltliche Schweigepflicht, noch das Beichtgeheimnis von Geistlichen oder die elektronischen Konversationen zwischen Ehepartnern sind tabu.
Ein Richter könne anordnen jeden Nachrichtenaustausch abzuhören und das sollte auch für Cybermedien gelten. Das FBI hatte sich im vergangenen Jahr einen veritablen Kryptokrieg mit Apple geliefert und schließlich das iPhone 5c des San Bernadino-Attentäters geknackt, mit einem zugekauften Angriff, ohne etwas von Wert zu finden. Aktuell sitzt die Behörde dem Vernehmen nach auf einem Haufen verschlüsselter iPhones, kommt aber an die Inhalte von über der Hälfte der Geräte nicht heran, was den Direktor der Sicherheitsbehörde offensichtlich nicht wenig frustriert.