Facebook erhält immer mehr Anfragen von Regierungen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden fast 60.000 Auskunftsersuchen an das Unternehmen gestellt.
Allgemein lässt sich schon länger ein Trend zu einer immer größeren Neugier staatliche Stellen auf die Daten von Internetnutzern beobachten. Nicht nur Apple und Google, sondern auch Facebook führt eine Art Statistik darüber, was und wie viel Regierungen rund um den Erdball alles wissen wollen. Im ersten Halbjahr 2016 stiegen die Anfragen von Regierungsseite weltweit um rund 27%, teilt das Unternehmen mit. Das entspricht 59.229 Anfragen. In Deutschland waren rund 4.600 Nutzer davon betroffen, es wurden knapp 3.700 Anfragen gestellt.
Nicht alle Ersuchen werden freilich positiv beschieden. Sind sie zu weitreichend oder zu wage gefasst, lehnt Facebook sie ab. Hier konnte man zwar immer wieder eine Tendenz erkennen Anfragen amerikanischen Ursprungs freundlicher zu behandeln, doch scheiterten auch bereits wiederholt US-Gerichte daran etwa den Nachrichtenverlauf von Nutzern öffnen zu lassen, beispielsweise bei Arbeitsrechtsprozessen.
Inhaltesperrungen nehmen deutlich zu
Drastisch zugenommen haben auch Sperrungen von Posts, ein Thema, das zuletzt stark hochkochte und über das verschiedentlich auch im Zusammenhang mit Fake News berichtet wurde. Hier gibt Facebook als häufigsten Grund für eine Sperrung die Leugnung des Holocaust an, allein 940 Fälle entfallen auf diesen Hintergrund. Die Sperrung von Inhalten hat sich im Vorjahresvergleich indes fast verzehnfacht. Hier ist auch noch weiterer juristischer Klärungsbedarf zu erwarten.