Yahoo hat zuletzt nicht nur 500 Millionen Accountlogins verloren, es macht jetzt auch noch mit einem ganz anderen Sicherheitsproblem Schlagzeilen. Hier steht ebenfalls die Privatsphäre der Nutzer auf dem spiel.
Verschiedene E-Mail-Kontenbetreiber gerieten in der Vergangenheit in den Verdacht nationalen Sicherheitsdiensten Einblicke in die Mails ihrer Nutzer zu gewähren. Auch stehen sie im Ruf ihre Inhalte für Werbekunden zu scannen. Nun spricht ein Agenturbericht davon, dass Yahoo im vergangenen Jahr NSA und FBI Zugang zu zahlreichen Mailkonten gewährt hat. Verschiedene US-Sicherheitsspezialisten halten die Auffassung, dass Yahoo die erste US-Techfirma ist, die dem Drängen von Sicherheitsbehörden nachgegeben und ihre Tore geöffnet hat. Geleakt wurde der Vorgang von verschiedenen früheren Yahoo-Mitarbeitern. Das Unternehmen und FBI und NSA kommentierten den Bericht nicht.
Hunderte Millionen Mails gescannt
Wie es weiter heißt, hat Yahoo sogar ein spezielles Tool geschrieben. Es entstand in aller Heimlichkeit und dient dazu hunderte von Millionen von Mails zu scannen, teilweise sogar in Echtzeit. Alex Stamos, der 2015 Sicherheitschef bei Yahoo war, kommentierte den Reutersbericht auf salomonische Weise: Yahoo arbeite stets im Einklang mit den US-Gesetzen.