Neues Spiel, neues Glück. Die EU nimmt einen weiteren Anlauf zur Abschaffung der Roamingkosten. Jetzt soll es 2017 soweit sein.
Es wirkt inzwischen beinahe etwas wie die unendliche Geschichte, wie die EU am Roaming herumdoktert. Immerhin, der anhaltende Wille ist erkennbar und die Kommission hat mächtige Gegenspieler, die Netzbetreiber und Clearingstellen, die einerseits um Einnahmen bangen und andererseits höhere Ausgaben befürchten. Das Telefonieren und Surfen im EU-Ausland hat bereits heute viel von seinem Schrecken früherer Jahre verloren, wirklich ausgestanden ist das Thema aber noch nicht.
2017 soll Schluss sein
Ab nächstem Sommer sollen teure Roamingkosten endgültig der Vergangenheit angehören. Dann sollen keine weiteren Kosten für tarifliche Leistungen anfallen, die bereits im Vertrag enthalten sind. Bislang beinhaltete der Entwurf allerdings gewisse unschöne Kleinigkeiten wie beispielsweise den Umstand, dass Nutzer alle 90 Tage in ihr Heimatland zurückkehren müssen, um weiter kostenlos roamen zu können. Für Urlauber kein Problem, für Auslandspraktikas oder Austauschsemester eher hinderlich. Dieser Entwurf fiel allerdings krachend durch und es musste nachgebessert werden. Jetzt sollen Einschränkungen nur noch gelten, wenn aus den Aktivitäten des Nutzers hervorgeht, dass dieser hauptsächlich im Ausland gesteigerte Telefon- oder Datenaktivitäten entfaltet oder etwa mehrere Karten bei einem Anbieter eines anderen Landes besitzt. So soll Roamingtourismus begegnet werden. In vielen EU-Ländern ist das Telefonieren und Surfen beispielsweise deutlich günstiger als in Deutschland bzw. die verfügbaren Datenkontingente sind erheblich größer.