Die Verschlüsselungsaffäre könnte sich zu einem Bumerang für das amerikanische FBI entwickeln. Denn so wie die Behörde seinerzeit Apple bedrängte, bedränt nun die Presse das FBI – auf Herausgabe der Entschlüsselungstricks.
Die Wellen im Kryptokrieg zwischen FBI und Apple schlugen einst turmhoch. Von einem generellen Ende sicherer Verschlüsselungen war teilweise die Rede und die Debatte ist noch längst nicht ausgestanden. Auch in Europa gibt es nennenswerte Kräfte, die mehr oder minder offen für staatliche Hintertüren zu allen Systemen und Geräten streiten. Dass das Pendel aber nicht nur in die eine Richtung ausschlägt, zeigt der jüngste Fall von Anti-Staatszugriffsengagement. Amerikanische Medien drehen den Spieß um und verlangen vom FBI zu wissen, wie es damals ein iPhone knackte.
Drei große Medienhäuser verklagen das FBI
Die Associated Press, USA Today und das Magazin Vice haben die amerikanische Bundespolizei FBI verklagt, weil sie weitere Einzelheiten über den Hack des iPhone 5c erfahren möchten, das dem San-Bernardino-Todesschützen als Diensthandy diente.
Sie berufen sich dabei auf das US-Informationsfreiheitsgesetz. Alle anderen Auskunftsmöglichkeiten wurden ausgeschöpft und das FBI mauert. Die Medien begehren Auskunft darüber, wie viel für das Entsperr-Tool oder den Hack gezahlt wurde und vor allem an wen. Es gab und gibt diverse Gerüchte über den Herkunft des Hacks. Viele haben mit einer israleischen Sicherheitsfirma zu tun, die bekannt dafür ist iOS-Hacks zu entwickeln und zu Geld zu machen. Zu ihren Kunden sollen auch deutsche Behörden zählen. Schlussendlich verlor das FBI im Kryptokrieg den Rückhalt der US-Regierung. Gläserne iPhones sind also nicht zu befürchten. – vorerst.