Der Steuerstreit wird mit Apple in Europa wird vermutlich so bald kein erquickliches Ende finden. Aber zumindest andernorts wird Cupertino wohl eine, wenn auch überschaubare, Rückzahlung leisten.
Apples Steuerpraxis ist nicht nur im Euroraum umstritten. Aber Cupertinos Drehkreuz seiner internationalen Aktivitäten liegt in Irland und die dort praktizierte Steuerpolitik strahlt in die weite Welt aus. Apple geriet offenbar auch in Konflikt mit japanischen Steuerbehörden. Diese forderten über 100 Millionen Euro und Apple zahlte stehenden Fußes.
Ähnliche Masche, anderer Dreh
Das angewendete Prinzip erinnert an ein Vorgehen von Facebook. Das hatte einst die Lizenzen und Markenzeichen zum Betrieb seiner Plattform außerhalb der USA an eine Tochterunternehmung übereignet, was es dem Unternehmen, im Konzert mit diversen Immobilien- und Mitarbeiter-Boni, in die Lage versetzte, in Irland kaum Steuern zahlen zu müssen. Starbucks unternahm ähnliches in Belgien. Apple hatte anscheinend über die iTunes-Filiale Japan bedeutende Lizenzgebühren steuerlich absetzen wollen. Apple wurde nun von der japanischen finanzaufsicht aufgefordert rund 105 Millionen euro nachzuzahlen. – mithin kein rekordverdächtiger Betrag, den Apple prompt gezahlt hat. Diese zügige Zahlungsbereitschaft lässt gewisse Rückschlüsse auf Apples Sicht der Europäischen Union und deren Märkte und Mitgliedsstaaten zu. Im europäischen Steuerstreit wird es sobald keine Einigung mit Apple geben. Die Sorge einen Präzedenzfall zu schaffen, ist bei Apple und der irischen Regierung zu groß.