Der Wettbewerb im Musikstreaming wird spürbar härter, der Ton rauer. Erst jüngst wies Spotify darauf hin, dass Exklusivinhalte dem Geschäft schadeten. Nun gerät es in den Verdacht Seitenhiebe gegen die Konkurrenz zu vollführen.
Es wird schwerer und schwerer etwas im Musikstreaming zu verdienen. Alle großen Tech-Konzerne sind inzwischen im Geschäft, Amazon dürfte bald ein vollwertiges Angebot mit dem branchenüblichen Katalog bringen und nicht alle Unternehmen können ihre Ausgaben so gut abfangen wie Google, Amazon oder auch Apple.
Spotify ist, obzwar der Pionier, wohl das Unternehmen, das das am schlechtesten kann. Es verdient sein Geld ausschließlich durch Musik, hat deutlich mehr Gratisnutzer als zahlende Kunden und sieht sich zudem immer stärker steigenden Lizenzgebühren gegenüber.
Apple Music-Lieblinge schwerer auffindbar?
Wie der Wirtschaftsdienst Bloomberg nun berichtet, behandelt Spotify Künstler, die Titel oder ganze Alben exklusiv an Apple Music lizensiert haben, nicht besonders gut. Deren Titel sind bei Spotify in der Suche teils weiter hinten auffindbar.
Auch tauchen ihre Titel nicht mehr in Spotifys redaktionell erstellten Playlisten auf, die für viele Hörer eine wichtige Orientierung auf der Suche nach neuer Musik sind.
Spotify has been retaliating against musicians who introduce new material exclusively on rival Apple Music by making their songs harder to find, according to people familiar with the strategy. Artists who have given Apple exclusive access to new music have been told they won’t be able to get their tracks on featured playlists once the songs become available on Spotify, said the people, who declined to be identified discussing the steps.
Dieser Schritt passt auf zynische Weise zu Äußerungen des Unternehmens, wonach man exklusive Inhalte als negatives, weil dem Streaming schadendes Geschäftsmodell sehe. Das Unternehmen dementierte die Behauptung umgehend über die Medien. Sollte diese Praxis, die dem Vernehmen nach bereits seit über einem Jahr so umgesetzt wird, tatsächlich in dieser Weise ausgeübt worden sein, dürfte es damit für Spotify nun vorbei sein, jetzt, wo der Sachbestand öffentlich und damit nachprüfbar ist.