Die Olympischen Spiele in Rio sind gerade zu Ende gegangen. Sport-Fans aus aller Welt waren im Wettkampffieber und verfolgten ihre Sportler hautnah im TV mit. Eine ganz neue Art, Sportevents zu verfolgen, bietet LiveRank: Sportler tragen dafür nur ein kleines Gerät, das Informationen sammelt und live in die Cloud sendet. Über das Internet sind Fans dann auf Smartphone, Tablet oder PC live im Wettkampf dabei.
Auch, wenn nicht alle Events so im Interesse von Sportfans stehen wie die Olympischen Spiele, gibt es dennoch über das Jahr zahlreiche Wettkämpfe, bei denen sich Sportler vor Publikum messen. Eines davon ist beispielsweise der Langdistanz-Triathlon „Challenge Roth“. Im Juli traten rund 4000 Sportler aus 72 Ländern bei dieser Herausforderung gegeneinander an. 130 von ihnen testeten dabei ein neues System. Es heißt „LiveRank“ und überträgt Wettkampfdaten wie etwa den Standort eines Athleten an die Cloud. Das Gerät selbst ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel und lässt sich am Startnummernband befestigen. SAS Technologies aus Nürnberg hat es zusammen mit der Telekom entwickelt.
Wie funktioniert LiveRank?
Das Gerät arbeitet ähnlich wie ein Handy, ist aber nur auf notwendige Funktionen reduziert. Es meldet sich mit einer SIM-Karte im Mobilfunknetz an und bestimmt über ein GPS-Modul die Position. Die Informationen sendet es in Deutschland über das Netz der Telekom an die Cloud, wo die Daten dann online abrufbar sind. Fans, Sponsoren und Veranstalter lassen sich dann am PC im Browser, auf dem Tablet oder auf dem Smartphone per App den aktuellen Wettkampfstand in Echtzeit anzeigen.
Auf einer Live-Karte ist online zu sehen, wo sich die Sportler momentan befinden. Auf den Meter genau lässt sich verfolgen, wie sich der eigene Lieblingsathlet schlägt. LiveRank ermittelt die Geschwindigkeiten, die gelaufenen Schritte und die Abstände im Feld. Zudem lassen sich die Live-Daten online filtern, um das Ergebnis zum Beispiel nach Altersklassen aufzubereiten. Alle 10 Sekunden sendet LiveRank ein Signal an die Cloud.
Smartphones hinderlich im Sport
Grundsätzlich ließe sich all das auch mit einem Smartphone und einer passenden Tracking-App erreichen. Das Problem dabei: Smartphones sind zu groß und zu schwer. Sie wären hinderlich für die Sportler im Wettkampf – wenn der Akku überhaupt über die Dauer des Events durchhält. Die LiveRank-Box hingegen ist klein, kompakt und genau für diesen Einsatzzweck ausgelegt. Zudem ist sie per Bluetooth erweiterbar: Tragen die Sportler einen entsprechenden Puls-Brustgurt, lässt sich dieser mit LiveRank koppeln, um den Herzschlag zu erfassen und zu übermitteln. Außerdem verfügt die Box über eine SOS-Funktion: Im Falle des Falles setzen die Sportler so ein Notsignal samt GPS-Position an eine Rettungsstelle oder eine vorab definierte Person ab.
Live dabei beim Weltrekord
LiveRank kam in Roth zum ersten Mal zum Einsatz. Bei der Premiere waren die Zuschauer auch direkt beim neuen Weltrekord live dabei: Jan Frodeno meisterte den Triathlon in der Zeit von 7:35:39 und unterbot den bestehenden Rekord um fast sechs Minuten. Da Frodeno LiveRank ebenfalls testete, verfolgten die Zuschauer auf Smartphone, Tablet oder Computer, wie sich der Rekord aufbaute.
Bildquellen: Deutsche Telekom