Von zu Hause zu arbeiten, ist für viele Angestellte ein Traum. Und für Selbstständige stellt das Home Office oftmals eine kostengünstige Alternative dar, um das eigene Unternehmen aufzubauen. Wohin entwickelt sich das mobile Arbeiten? Welche Ausstattung ist notwendig? Wie kann man diese finanzieren? Und wo liegen die Vor- und Nachteile eines heimischen Arbeitsplatzes? Mehr dazu in diesem Beitrag.
Möglichkeiten des Home Office werden von deutschen Unternehmen nicht ausreichend genutzt
Deutschland hinkt den anderen europäischen Nationen weiterhin stark hinterher, was das Home Office anbetrifft. Nur 12 Prozent der Arbeitnehmer arbeiten von zu Hause aus, eine viel größere Zahl wünscht es sich allerdings. Seit 2013 ist der Anteil des Home Office als Arbeitsplatz in deutschen Unternehmen nicht gestiegen. Viele Firmen halten an der starren Präsenzpflicht fest. Den Angestellten geht es dabei nicht in erster Linie um eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf. Denn auch viele Alleinstehende bevorzugen es, von zu Hause zu arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung in Berlin.
Die Personalabteilungen der Unternehmen müssen umdenken und ihre Politik den aktuellen Arbeitsmarktbedingungen anpassen. Denn sonst droht in absehbarer Zeit ein Fachkräftemangel. Qualifizierte Arbeitnehmer werden eher bei solchen Organisationen arbeiten, die ihnen eine flexible Arbeitszeiteinteilung und Ortswahl ermöglichen.
Home Office für Selbstständige und Unternehmer
Befindet man sich selbst in der Rolle des Chefs bzw. der Chefin, kann man sich für die Option eines Home Office entscheiden. Gerade für Existenzgründer stellt der heimische Arbeitsplatz eine kostengünstige Möglichkeit dar. Nicht nur die Mietkosten für ein externes Büro fallen weg, sondern auch die Wege zur Arbeit verkürzen sich. Doch welche Gegenstände gehören unbedingt ins Home Office? In unserer digitalisierten Zeit zählen ein Mac oder ein iPad sowie ein iPhone zum Standardrepertoire, inklusive der für den Betrieb notwendigen Software (Textverarbeitung, Grafik, Buchhaltung usw.). Die genannten Geräte vereinen viele Vorteile:
- Leistungsstärke
- zu Hause und unterwegs erreichbar (Telefon, E-Mail, soziale Netzwerke)
- leicht zu transportieren
- untereinander kompatibel
- zur Präsentation, zum Beispiel des Portfolios, bei Kunden geeignet
Wer mit Grafiksoftware arbeitet, wird die hohe Bildschirmauflösung und Farbgenauigkeit der Apple-Produkte schätzen. Ebenso gehören ein Schreibtisch und ein Bürostuhl dazu. Wenn man viel sitzt, sollte das Mobiliar ergonomisch auf den eigenen Körper zugeschnitten sein. Hinzu kommen Regale und Aktenschränke sowie Stifte, Papier und weitere Büroaccessoires.
Um diese Grundinvestition ins eigene Unternehmen zu finanzieren, besteht die Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen, Fördergelder zu beantragen oder aus den eigenen Reserven zu schöpfen. Die Ausgaben für das heimische Arbeitszimmer kann man als Unternehmer in der Einkommensteuererklärung anschließend steuerlich geltend machen.
Der heimische Arbeitsplatz eignet sich nicht für jeden
So sehr viele gern in Heimarbeit agieren möchten, so sehr sollte man sich darüber im Klaren sein, dass damit Vor- und Nachteile verbunden sind. Wie bereits erwähnt, verkürzt sich der Arbeitsweg enorm. Statt eine halbe Stunde im Stau zu stehen, wechselt man nur den Raum in der Wohnung oder im Haus. Doch genau dort kann auch ein Nachteil liegen: Die Trennung von Beruflichem und Privatem lässt sich viel schwerer umsetzen.
Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass man einen großen Teil der Zeit allein ist. Man muss sich gut selbst motivieren und auf die persönlichen Gespräche mit Kollegen verzichten können. Als Alternative ist es denkbar, in einem Co-working Space zu arbeiten oder ein Büro auf Zeit zu mieten. Dort trifft man Gleichgesinnte, kann sich gegenseitig motivieren und austauschen, spart aber trotzdem an monatlichen Aufwendungen für Miete.
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