Man könnte schmunzeln, wenn der Hintergrund nicht so traurig wäre: Kaum ist der Brexit erfolgt und hat mit Vodafone das erste große Unternehmen im UK mit Emigration von der Insel gedroht, wird es von einer deutschen Metropole umworben.
Vodafone, komm doch nach Düsseldorf!
Die NRW-Politik kann es nicht lassen schon ein mal warme Worte nach Großbritannien zu schicken, obgleich der Wegzug von Vodafone von der Britischen Insel derzeit mehr ein Gespenst am Horizont ist.
„In Nordrhein-Westfalen rollen wir für weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses eng mit unserem Land verbundenen Unternehmens gerne den roten Teppich aus. Düsseldorf ist seit langem Sitz der größten Landesgesellschaft im weltweiten Vodafone-Verbund und ein idealer Standort mitten im europäischen Binnenmarkt. Welcome“, wird NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin in verschiedenen Medienberichten zitiert. Düsseldorf deshalb, weil sich dort heute schon die Vodafone-Deutschlandzentrale befindet. Wie die DPA berichtet, hat das NRW-Wirtschaftsministerium bereits Kontakt mit Vodafone in London aufgenommen.
Brüssel statt Düsseldorf?
In anderen Berichten heißt es dagegen, Vodafone prüfe bereits einen Umzug nach Brüssel. Dort sitzen die wichtigsten EU-Institutionen.
Beide Standorte hätten ihren Reiz für das Unternehmen, das derzeit lediglich rund 11% seines Umsatzes auf der englischen Insel macht. 55% Umsatz generiert es hingegen in Kontinentaleuropa.
Ein erster Schritt pro EU wird indes die Umstellung aller Unternehmensbilanzen von Pfund auf Euro sein.