Apple machte gestern Abend mit der Ankündigung einer ungewöhnlichen Partnerschaft auf sich aufmerksam. Das iPhone-Unternehmen möchte künftig mit der deutschen Softwareschmiede SAP zusammenarbeiten.
Apple verstärkt sein Engagement im B2B-Bereich. Das ist auch nötig, wenn Cupertino langfristig solide Märkte erschließen möchte. Nach IBM wird nun die deutsche SAP ein Partner von Apple. Das Unternehmen, das vor allem Businessanwendungen für das Betreiben großer Datenbanken und CRM-Systeme für Großkunden entwickelt, wird gemeinsam mit Apple an neuen iOS-Enterprise-Anwendungen arbeiten. Sie sollen iPhone und iPad in Geschäftsprozesse integrieren und einen Siegeszug im Unternehmensumfeld für Cupertinos i-Devices einleiten.
Kernelement auf Seiten von SAP ist die HANA Plattform, die das Verwalten großer Datenmengen in Quasi-Echtzeit ermöglicht. HANA ist SAPs aktuelles Schlüsselprodukt im Unternehmensdatenbanksegment.
„Als Marktführer für Unternehmenssoftware und der Tatsache, dass bei 76% aller geschäftlichen Transaktionen ein SAP-System involviert ist, ist SAP der ideale Partner uns dabei zu unterstützen, die Art wie Firmen auf der ganzen Welt ihr Geschäft betreiben, wirklich zu verändern“, sagte Tim Cook über die neue Zusammenarbeit. Ein neues Software-Development-Kit (SDK) soll die weltweit zweieinhalb Millionen SAP-Entwickler dazu befähigen native iOS-Apps zu schreiben.
„Wir sind stolz darauf, diese besondere Partnerschaft zwischen Apple und SAP auf eine neue bahnbrechende Ebene zu bringen“, sagt Bill McDermott, CEO von SAP in einer Pressemitteilung von Apple.
Um die Entwickler im Umgang mit dem neuen SAP-iOS-SDK zu schulen, werden die beiden Unternehmen eine SAP-iOS-Academy einrichten. SDK, Schulungsmaterial und Schulungszentrum sollen noch vor Jahresende freigegeben bzw. aufgebaut werden.