Nach Apple gerät nun auch WhatsApp ins Visier der US-Strafverfolger. Die junge Verschlüsselung soll transparent werden.
Nicht nur Apple gerät derzeit unter Druck. Nach Cupertino bekommt nun ein weiteres Unternehmen, das sich für Verschlüsselung engagiert, den langen Arm des Staates zu spüren. WhatsApp war bislang kaum für zu hohe Sicherheit bekannt, eher im Gegenteil. Datenschützer und Sicherheitsforscher hatten das Unternehmen immer wieder abgestraft, weil die implementierte Verschlüsselung der Konversationen zu schwach, zu unzuverlässig oder gänzlich abwesend war. Wie seit Längerem bekannt, arbeitet WhatsApp derzeit verstärkt an der Einführung einer echten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Technologie, die es vom als sicher geltenden Messenger Chatsecure übernommen hat, kommt bislang nur in unvollkommenen Implementierungen auf Android zum Einsatz und ist für User nicht transparent. Das soll sich künftig ändern, auch eine erhöhte Sicherheit durch persönliches Legitimieren von Kontakten soll kommen.
Zu sicher für Behörden
Nun überlegt die US-Regierung Medienberichten zur Folge, ob sie die Entschlüsselung von WhatsApp-Nachrichten einklagen soll.
Hintergrund ist eine richterlich genehmigte Kommunikationsüberwachung, die an WhatsApps Verschlüsselung scheiterte.
Suche nach dem Rührstück
Laut Peter Eckersley, Chief Computer Scientist der Electronic Frontier Foundation, suchten US-Strafverfolger nach einem Fall, der die Berechtigung zum behördlichen Brechen der WhatsApp-Verschlüsselungals angemessen oder geraten erscheinen lassen. Das FBI hatte mit dem Terrorakt in Kalifornien da eine perfekte Vorlage, die im übersensibilisierten Amerika sofort auf fruchtbaren Boden fiel. Behördenvertreter dementierten eine solche Absicht umgehend.