Im Verschlüsselungsstreit schaut die halbe Welt derzeit nach Amerika und beobachtet den Kampf zwischen der Regierung und der Tech-Wirtschaft. Hier und da bezieht man auch schon gerne Stellung.
Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve hat seine Seite Gewählt. Bei einem Besuch in der US-Hauptstadt sagte er, er könne das amerikanische FBI gut verstehen, wie französische und US-Medien berichten: „Ich kann sie gut verstehen und teile ihr Anliegen.“ Er ist zugleich überzeugt, die Bürger, die jetzt noch von Privatsphäre und starker Verschlüsselung sprechen, würden sich nach zwei oder drei weiteren erfolgreichen Terroranschlägen beschweren, dass sie nicht geschützt worden seien.
Die Demokratie dürfe sich nicht auf einen Machtkampf mit Apple und co. einlassen, die das digitale Ökosystem dieser Demokratie darstellten. Doch scheitere die Demokratie am Terrorismus, breche auch das Ökosystem zusammen. Der Minister sprach an der George-Washington-Universität und thematisierte unter Anderem das Problem des Terrorismus, Frankreich spricht in diesem Punkt leider aus bitterer Erfahrung und seine Stimme wiegt darum schwer. Allerdings darf auch ein vom Terror betroffenes Land, gerade eine vom Terror bedrohte Gesellschaft, unter dem Druck der Bedrohung ihre Bürgerrechte nicht verraten.