Mitten in die heiße Phase des iPhone-Verschlüsselungsstreits platzt die Aussage des Ehemannes eines der Opfer vom Mordlauf in Kalifornien. Seine Einschätzung: Die Entschlüsselung des Terroristen-iPhones wäre sinnlos.
Es ist ein Statement, das in seiner Bedeutung kaum zu negieren ist. Der Lebenspartner eines Terroropfers widerspricht der Meinung des FBI, das die Daten auf dem iPhone 5C eines Terroristen auslesen will, weil es sich davon nachhaltige Erkenntnisse verspricht.
Salihin Kondoker, dessen Frau trotz dreier Schusswunden den Amoklauf vor Monaten überlebte, äußert deutliche Zweifel am Nutzen einer Entsperrung des beschlagnahmten iPhones. Die Begründung verweist auf einen bereits bekannten Umstand, der bislang jedoch nur unzureichend gewürdigt wurde.
Keine vertraulichen Daten auf Diensthandy
Das beschlagnahmte iPhone 5C war ein Diensthandy des Terroristen. Niemand speichert irgend welche relevanten diskreten Details auf einem Dienstgerät, so Salihin Kondoker in einem Brief an das mit dem Fall betraute kalifornische Bezirksbundesgericht. Es ist bekannt, dass die Daten und Aktivitäten auf diesen Telefonen von den Arbeitgebern überwacht werden und es ist ebenso bekannt, dass die Terroristen ihre privaten Smartphones vor der Tat zerstörten, so der Amerikaner. Dies taten sie nicht ohne Grund.
Stolz auf Apple, enttäuscht vom FBI
Weiter gibt Kondoker an, er sei stolz auf Apple und seine Prinzipientreue. Die Leistung des FBI habe ihn dagegen enttäuscht. Es habe alle relevanten Informationen besessen und sei dennoch erfolglos geblieben. Die Stimme eines Angehörigen aus dem Terrorfall, um den sich der ganze Kryptostreit bereits seit Wochen schneller und schneller dreht, ist ein interessanter Akzent in einer Streitfrage, die die Zukunft der IT-Sicherheit entscheidend prägen könnte.