Die Verschlüsselungsdebatte zwischen Apple und dem FBI geht munter weiter und wird mehr und mehr zu einem Stellvertreterkrieg zwischen dem Bedürfnis nach freier und sicherer Kommunikation und staatlichen Durchgriffsbegehrlichkeiten. Ein mal mehr äußerte sich nun ein FBI-Vertreter in starken Worten.
John Miller, Anti-Terror-Koordinator des NYPD, dem Polizeipräsidium der Stadt New York, bezeichnete das iPhone in einem Radiointerview als Lieblingsgerät von Verbrechern. Man müsse sich nur in den Gefängnissen umhören, dort verbreitet sich unter den Gefangenen die Erkenntnis sich ein iPhone mit iOS 8 oder höher zu besorgen, so Miller. Apple unterstütze Kitnapper, Räuber und Mörder mit seinen Geräten und behindere die Polizeiarbeit.
Strafgefangene: iPhone ist ein Geschenk Gottes
Apple stelle sich auf die Seite der Verbrecher, wenn es den Forderungen des FBI nicht nachgebe, so der Anti-Terror-Experte. Unterstützung erhielt er vom Anwalt der Polizeibehörde Cyrus Vance Jr. Auch in anderen Städten sei das Bild ähnlich. Eines von zwei Verbrechen könne nicht effektiv aufgeklärt werden, weil die Täter iPhones besitzen, so der Jurist. Diese Stellungnahmen sind durchaus bemerkenswert. Man kann sich fragen, wie effektiv eine Polizeiarbeit ist, die sich von ein paar verschlüsselten Smartphones vollkommen ausbremsen lässt. Wiederholt wiesen verschiedene Studien darauf hin, dass viele Verbrechen, auch schwere terroristische Anschläge, durch völlige Transparenz der Kommunikation beteiligter Täter nicht wirksam verhindert worden wären.