Die Amerikaner ticken bei potenziellen Fragen der nationalen Sicherheit auf ihre ganz eigene Weise. Ihre Privatsphäre ist ihnen zwar wichtig, ihre Sicherheit aber auch. Und ein blindes Vertrauen in die Sicherheitsbehörden und Geheimdienste ist weit verbreitet, das Trauma von 911 sitzt noch immer tief. Eine erste Meinungsumfrage schien darauf hinzudeuten, dass viele Amerikaner mit der Position des FBI sympathisieren. Eine weitere Umfrage zeichnet nun ein etwas anderes Bild und kritisiert die vorangegangene Befragung als irreführend.
46%% der Amerikaner stimmen Apple zu, das sich weigert dem FBI oder anderen Sicherheitsbehörden das iPhone oder seine Dienste zu öffnen. Dabei zeigt sich, dass Anhänger der demokratischen Partei etwas mehr Pro-Apple sind. 35% der 1.300 Befragten neigen dazu dem FBI das Recht zuzusprechen iPhones oder andere Kommunikationsmittel auslesen zu dürfen. Die Zahlen ähneln einer Erhebung von 2013, die Meinung der US-Amerikaner über ihr Recht auf Privatheit bleibt weitgehend unverändert.
Gefragt worden waren sie von der Nachrichtenagentur Reuters. Die Blogger von Techdirt kritisierten indes die Pew-Befragung deutlich, die einen Trend pro FBI anzudeuten. Die Meinungsforscher des Pew-Centers, die häufiger den amerikanischen Lifestyle in Kommunikations- und Technikfragen auslooten, hatten zuvor eine leicht suggestive Fragestellung verwendet. Techdirt wirft Pew vor irreführend und unvollständig über den Sachverhalt informiert zu haben, zu dem es die Befragung durchführte und zeigt sich darüber verärgert, dass viele große US-Medien auf diesen Zug aufgesprungen seien. Auf jeden Fall eine interessante Stimme im Verschlüsselungsstreit.