Der Konflikt zwischen Apple und den amerikanischen Sicherheitsbehörden, hauptsächlich vertreten durch das FBI, zieht immer weitere Kreise. Nun äußerte sich auch die NATO zu dem Streit. DAs Militärbündnis ist, obzwar international agierend, in vielen Situationen amerikanisch dominiert und seine Position daher nicht uninteressant.
Einen Generalschlüssel zum Zugang zu iPhones oder anderen Kommunikationsmitteln zu schaffen ist keine gute Idee, so Rechts- und Sicherheitsexperten am NATO-Abwehrzentrum gegen Cybercrime-Bedrhohungen im estnischen Tallinn. Dabei werde womöglich eine Eigendynamik begründet, die die Sicherheit der Kommunikationstechnologie langfristig schwächen könnte.
Geist in der Flasche
Den Experten nach spricht zwar technisch nichts gegen eine künstliche Schwächung von Sicherheitsvorkehrungen, doch sei die dadurch ausgelöste Missbrauchsgefahr, auch über den ursprünglichen Einzelfall hinaus, nicht mehr zu kontrollieren. Berichte, wonach bereits seit Herbst verschiedentlich versucht wurde Apple zur Entschlüsselung von iPhones mutmaßlicher Krimineller zu zwingen, unterstreicht auf beeindruckende Weise die uralte Erkenntnis: Was getan werden kann, wird getan.
Apple will indes nicht klein beigeben und den Fall falls nötig durch die gesamte US-Justiz ausfechten und auch den Präsidenten direkt ansprechen. Obama hat auf eine diesbezügliche Mitteilung noch nicht reagiert.