Hartmut Esslinger setzte maßgebende Akzente beim Design der Prä-Mac-Computer von Apple, hat den Next Cube gestaltet und am Design des Macintosh mitgearbeitet. Und er war ein Freund des verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs. In einem Interview übt er nun scharfe Kritik an der offiziellen Steve Jobs-Biografie und attestiert Apple verlorengegangene Leichtigkeit.
In der aktuellen Ausgabe von T3N gibt Hartmut Esslinger, Design-Legende aus den frühen Tagen von Apple, dem Magazin ein interessantes Interview und äußert sich zu Apple heute und seinen Erinnerungen an Steve Jobs.
iOS war mal richtig cool
Unter Steve Jobs war iOS mal richtig cool, erinnert sich Esslinger, heute sei das System zu einer Art ästhetischem Prototyp verkommen. Allein die Schrift sei so klein geworden, dass er sie kaum mehr lesen könne. – Hartmut Esslinger ist 71. Generell fehle es Apple heute am Drang etwas schöneres, besseres und einfacheres zu machen. Das Unternehmen gehe zu sehr in die Breit. Hat Apple das Gefühl für geniale Designs verloren? „Wenn man sieht, wie es sich seit dem Tod von Steve entwickelt, dann ja.“
Auch an der Biografie des Applevaters lässt Esslinger wenig Gutes. Steve sei ein unheimlich netter, motivierter Kerl gewesen,, mit dem Ziel Gutes zu tun, so der Designer gegenüber T3N: „Bis auf ein oder zwei Kapitel, in denen Autor Walter Isaacson selbst mit Jobs durch das Silicon Valley fahre, sei „alles nur abgeschrieben“, erregt sich das Apple-Urgestein.
Alles in allem ein interessantes Gespräch und definitiv eine Leseempfehlung für die aktuelle T3N-Ausgabe.